AIDAcara – ein besonderes Kreuzfahrtschiff, weil…

Von Kreuzfahrtexperte, 08.10.2021

… mit ihr deutsche Cluburlaube auf See begannen.

In der DDR konnte man ab 1960 Kreuzfahrten mit der Deutsche Seereederei unternehmen. Nach deren Privatisierung 1993 wurde sie an die Hamburger Kaufleute Nikolaus W. Schües und Horst Rahe verkauft, die ein Konzept für Kreuzfahrten in ungezwungener Atmosphäre nach amerikanischem Vorbild für den deutschen Markt entwickelten. Aus diesem Grund wurde die finnische Werft Kværner Masa Yards AB 1994 mit dem Bau eines sogenannten „Clubschiffes“ beauftragt, das am 11. September 1995 unter der Baunummer 1337 in Turku auf Kiel gelegt wurde. 1996 wurde das Kreuzfahrtschiff, das schon die heute berühmte Rumpflackierung mit Mund und Augen erhalten hatte, auf AIDA getauft. Der Name sollte wie bei anderen Schiffen der Reederei mit „a“ beginnen und enden – außerdem wollte man durch Bezug auf Verdis Oper Aida, von der fälschlicherweise behauptet wird, sie sei für die Eröffnung des Suezkanals in Auftrag gegeben worden, eine Verbindung zur Seefahrt herstellen.

Nicht nur durch die ungezwungene Atmosphäre, auch aufgrund von zwei inkludierten Buffetrestaurants, einem Spezialitätenrestaurant, sechs Bars, Theater sowie Fitness-, Wellness- und Unterhaltungsangeboten unterschied sich AIDA von klassischen Kreuzfahrtschiffen, bot wie die amerikanischem „Fun Ships“ eher eine Schiffsreise wie einen Cluburlaub und wurde in Deutschland unter der Marketingbezeichnung „Das Clubschiff“ beworben. Die erste Kreuzfahrt der AIDA startete am 11. Juni 1996 nach Palma de Mallorca, von wo aus sie in ihrer ersten Saison Mittelmeer Kreuzfahrten anbot, um für den Winter in die Karibik zu wechseln.

Trotz viel Werbung rentierte sich die AIDA zunächst nicht, so dass sie 1997 an NCL Corporation Ltd. verkauft wurde, wo sie zwei Jahre blieb. Im September 1999 wurde sie dann an den deutschen Seereiseveranstalter AIDA Cruises überführt – ein Joint Venture aus der 1998 in Arkona Touristik umbenannten Deutsche Seetouristik und dem englischen Seereiseunternehmen P&O. Nach vollständiger Übernahme der AIDA-Marke von P&O, Ausgliederung an P&O Princess Cruises und Zusammenschluss mit der amerikanischen Carnival Corporation zur Carnival Corporation & plc 2003 ist das Kreuzfahrtschiff seit 2010 auf Costa Crociere in Genua eingetragen, über die die Carnival-Gruppe seit 2004 die inzwischen stark angewachsene AIDA-Flotte mit Rostocker Zweigniederlassung von Costa Crociere unter italienischer Flagge betreibt.

Während der ganzen Verkäufe und Übernahmen wurde 1999 der Bau von zwei weiteren AIDA Kreuzfahrtschiffen beschlossen und die AIDA im Dezember 2001 in AIDAcara umbenannt. Das erste Mal umfangreich renoviert und umgebaut wurde AIDAcara 2005, als 44 Außenkabinen Balkone und wegen der daraus resultierten Sichteinschränkung die beiden Brückennocks ausfahrbare Plattformen zum Manövrieren erhielten. 2007 wurden Eingangsbereich, Diskothek und Teile des Spa-Bereichs, 2009 die Innenausstattung der Kabinen an die Sphinx-Klasse angepasst, Restaurant- und Servicebereiche erweitert, eine Lasershow-Anlage installiert und die Computersysteme erneuert, 2011 Anstrich und Wellness-Bereich erneuert und AIDAcara bekam einen Golfsimulator. Bei der Modernisierung 2013 wurde nicht nur neu gestrichen, das Bordrestaurant Calypso umgestaltet und eine Lounge für Jugendliche eingerichtet, sondern AIDAcara erhielt als erstes Schiff der AIDA-Flotte einen Katalysator zur Bindung der Stickoxide und Filter, in denen Ruß- und Brennstoffrückstände ausgefällt werden.

Zurzeit gibt es auf AIDAcara 590 Passagierkabinen, 44 davon mit Balkon sowie 12 Juniorsuiten mit Balkon und 4 Premium-Suiten mit eigenem Sonnendeck mit Blick über den Schiffsbug. Viele der bekannten AIDA-Einrichtungen wie das Markt-Restaurant, die sternförmige AIDA-Bar oder der Einkaufsbereich AIDA Shop wurden auf der AIDAcara erstmals realisiert. Außerdem gibt es wie bei den Clubschiffen üblich ein Theater mit 700 Plätzen, auf AIDAcara allerdings im Bug, einen Wellness-Bereich auf circa 1100 Quadratmetern, viele Sportmöglichkeiten, inklusive Volleyball- und Basketballfeld, sowie ein Sonnendeck mit abgetrenntem FKK-Bereich.

AIDAcara ist meist in Europa, Karibik und Südamerika unterwegs, war aber im Frühling 2010 zum ersten Mal auf 55-tägiger Weltreise von Bangkok (Thailand) nach Hamburg. AIDAcara kann aufgrund ihrer Größe zum einen den Amazonas befahren und ist zum anderen seit 2009 das einzige Kreuzfahrtschiff von AIDA Cruises, dass regelmäßig auf dem Nord-Ostsee-Kanal fährt, da sie das Höhenlimit von 40 Metern für die zehn Kanalbrücken einhält.

Da sie so lange im Dienst ist, kamen auch bei AIDAcara Zwischenfälle in die Presse. So rammte sie im Oktober 2012 beim Ablegen vom Hamburger Kreuzfahrtterminal einen Fender und konnte aufgrund ihrer Beschädigung erst mit neun Stunden Verspätung nach einer Notreparatur auslaufen. Auch im April 2013 touchierte AIDAcara beim Ablegen den Kai, diesmal wegen starken Windes in Oslo. Sie wurde nur leicht beschädigt und konnte nach mehrstündiger Überprüfung weiter fahren. Außerdem soll im November 2018 auf der Fahrt von den Kapverdischen Inseln nach La Palma ein 81-Jähriger Passagier über Bord gegangen sein.

Leider wurde die AIDAcara inzwischen aus der AIDA Flotte ausgemustert und befindet sich derzeit auf dem Weg in die Türkei. Hier soll sie nach aktuellen Berichten als Astoria Grande für einen russischen Anbieter umgebaut werden.

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