Wieso Sie Schiffsreisen nicht am Freitag starten sollten… - Aberglaube auf See

Von Kreuzfahrtexperte, 09.11.2018

Eigentlich ist ja eh schon alles zu spät – viele Kreuzfahrtschiffe tragen neue Namen und außerdem sind Frauen an Bord! Aber vielleicht lohnt es sich trotzdem, das Seemannsglück nicht weiter heraus zu fordern…

Wie jeder Aberglaube beruht auch der der Seeleute auf Angst und Unwissen. Ohne Kenntnisse von Navigation, klimatischen Bedingungen oder den Ozeanen, ihren Strömungen und Bewohnern fuhren sie häufig sehr beengt über mehrere Monate über endlos weite und einsame Meere. Natürlich wurde so ihre Phantasie angeregt. Unwetter, optische Täuschungen oder unbekannte Tiere wurden zu Seeungeheuern oder Geistern, denen man mit Bedacht begegnen musste. Häufig ist Aberglaube auch religiös begründet.

Der gute Geist an Bord eines Schiffes ist der rothaarige, Pfeife rauchende Klabautermann, der einen Hammer oder eine Schiffskiste dabei hat. Der Kobold treibt zwar gerne Unsinn, weist aber auch durch Klopfen auf Gefahr hin und geht erst von Bord, wenn das Schiff untergeht.

Mehrere der bekanntesten Aberglauben auf See beziehen sich auf den griechischen Meeresgott Poseidon oder den römischen Neptun. Selbstverständlich musste der Meeresgott gnädig gestimmt werden, schließlich herrschte er über Wellen, Stürme und Seeungeheuer. So wurde der erste Schluck der ersten Flasche Alkohol Neptun geopfert und über Bord gekippt, es wurde keine grüne Kleidung getragen, da Grün die Farbe Neptuns ist, niemals Nägel oder Haare auf See geschnitten, da diese Opfergaben nicht für Neptun waren und ihn deswegen ärgerlich machten, und auch die Taufe, die beim ersten Überqueren des Äquators fällig ist, geht auf den Meeresgott zurück.

Mancher Aberglaube betrifft schon Handlungen an Land, bevor die Schiffsreise überhaupt gestartet ist. So soll jedes Mal, wenn sich jemand eine Zigarette mit einer Kerze anzündet, ein Seemann sterben. Dieser Aberglaube beruht wohl darauf, dass Seeleute, die gerade nicht zur See fuhren, sich mit dem Verkauf von Streichhölzern über Wasser hielten. Zündet man sich aber seine Zigarette mit einer Kerze an, werden die armen Seemänner um den sowieso schon geringen Verdienst gebracht. Warum man auf dem Weg zu einem auslaufenden Schiff das Aufeinandertreffen mit rothaarigen Menschen vermeiden sollte – drohendes Unglück kann man aber verhindern, wenn man diese zuerst anspricht –, es das Deck 13 nicht gibt, man den Namen des Schiffes nicht ändern und dieses nicht mit dem linken Fuß betreten darf, ist nicht eindeutig überliefert. Dass man nicht freitags auslaufen soll, wird dagegen religiöse Gründe haben, schließlich wurde Jesus an einem Freitag gekreuzigt. Vor der Schifffahrt eine Münze ins Wasser zu werfen oder hineinzuspucken, wird als Gruß an Davy Jones, den Kapitän des sagenumwobenen Fliegenden Holländers angesehen. Dieser soll versucht haben, das Kap der Guten Hoffnung in einem aufkommenden Sturm zu umsegeln. Sein gotteslästerlicher Fluch, er werde es schaffen, selbst wenn es bis zum Jüngsten Tag dauern sollte, hatte zur Folge, dass er seitdem ohne Besatzung oder mit einer Mannschaft aus lebenden Toten um die Welt segeln muss – und man ihn besser gnädig stimmen sollte.

Ganz wichtig ist zudem, Einiges oder Einige gar nicht erst an Bord eines Schiffes zu bringen. „Frauen an Bord bringen Totschlag und Mord“ hieß es zum Beispiel – früher vielleicht auch kein Wunder, wenn man sich die langen Schiffsreisen vorstellt. Irgendwann wurde es dann zum Aberglauben, heute aber dürfen sie zum Glück nicht nur Kreuzfahrten machen. Des Weiteren sollten keine Blumen an Bord gebracht werden, da sie unter anderem bei Beerdigungen benutzt werden und man fürchtete, damit einen Todesfall herbeizuführen. Auch bestimmte Lebensmittel haben einen schlechten Ruf. Beim Transport von Bananen hatte man nicht nur gelegentlich tödliche Spinnen an Bord, im 17 Jahrhundert sind Schiffe verschwunden, die Bananen transportiert haben. Auch Hasen lieber an Land zu lassen ist nicht nur Aberglaube. Als im 18. und 19. Jahrhundert Hasen als lebende Nahrungsmittel mitgenommen wurden, entkamen einige Tiere, die dann nicht nur Proviant, sondern auch Befestigungsleinen annagten, was im schlimmsten Fall sogar zum Sinken führen konnte.

Während der Schiffsreise selbst sollte zum Beispiel niemals das Wort „ertrinken“ benutzt oder Albatrosse, Möwen oder Sturmvögel, die die Seele von toten Seeleuten beherbergen sollen, getötet werden. Aber auch das Pfeifen sollte man unterlassen, um keinen Sturm herauf zu beschwören,

Bei so viel drohendem Unheil bei falschem Verhalten vor oder während einer Schiffsreise ist es vielleicht ganz gut, auch ein paar Glücksbringer zu kennen. So sollten nackte Frauengestalten als Figur am Bug oder als Tiere gestaltete Schiffe die Meeresbewohner beruhigen. Um für Schnelligkeit zu sorgen, wurde am Klüverbaum eine Haifisch- oder Walflosse angenagelt, während bei einer Flaute durch das Reiben eines alten Nagels am Fockmast Wind herbeigekratzt werden konnte. Generell für Glück an Bord sorgen Katzen – es sei denn, sie laufen erst auf einen Seemann zu und drehen dann um, das kann für denjenigen schlecht ausgehen… Grund ist wahrscheinlich, dass sie Ratten und Mäuse fangen und so Vorräte geschützt und zur Schiffshygiene beigetragen haben. Auch Knoblauch an Bord, das Schiff überfliegende Albatrosse oder es begleitende Delfine bringen Glück.

Das Tattoos und Piercings bei Seeleuten Glück bringen sollen, überrascht nicht. Das dies auch für die Geburt eines Kindes auf einem Schiff gilt, schon ein bisschen, wenn man bedenkt, dass dafür auch eine Frau an Bord sein muss - Aberglaube ist eben auch nur Glaube…

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