Unser kleiner Kreuzfahrt-Knigge

Von Kreuzfahrtexperte, 23.04.2018

Zum Reisen gehört Geduld, Mut, Humor und dass man sich durch kleine widrige Zufälle nicht niederschlagen lasse. (Adolph Freiherr von Knigge (1752 - 1796), deutscher Jurist, Beamter und Satiriker)

Smoking oder Badehose? Jeden freundlich anlächeln oder Uhrzeiten nur als Richtwerte ansehen? Wenn man sich überlegt, dass mehrere hundert oder gar tausend Menschen auf einem - in diesem Fall - vergleichsweise kleinen Schiff zusammen verreisen, dann braucht man schon eine Portion Humor und Geduld, aber auch Respekt und ein paar Regeln, damit die Schiffsreise für alle zum Vergnügen wird. Zwar gibt es heute meist keinen rigiden Dresscode mehr und die Umgangsregeln sind auch lockerer als früher, trotzdem gibt es so etwas wie einen „Kreuzfahrt-Knigge“, denn Freiherr von Knigge hat in seinem 1788 erschienenen Buch „Über den Umgang mit Menschen“ keine Benimmregeln, sondern von den Idealen der Aufklärung geprägte Umgangsregeln veröffentlicht.

Genau genommen greifen die ersten „Regeln“ schon vor dem Beginn der Kreuzfahrt. Wenn Sie Ihren Koffer packen, sollten Sie wissen, wie der Dresscode an Bord ist. Gibt es formelle Abende, an denen Sie einen Anzug beziehungsweise ein Kleid tragen müssen oder ist bis auf Badehose im Restaurant immer fast alles erlaubt? Da sich jeder wohl fühlen möchte, sollten Sie auf das passende Schiff und dann eben auf die passende Kleidung achten. Da der Koffer von der Crew bis zur Kabine gebracht und am letzten Abend dort wieder abgeholt wird, empfiehlt es sich übrigens, Sonnencreme, Lesestoff und Kleidung für den ersten beziehungsweise letzten Tag in einer extra Tasche zu haben.

Da naturgemäß Feuer auf Kreuzfahrtschiffen eine der schlimmsten Gefahren ist, dürfen elektrische Geräte wie Bügeleisen, Föhn, Lockenwickler, Tauchsieder oder auch Mehrfachsteckdosen nicht mit an Bord gebracht werden, da sie zu Überhitzung und Schwelbrand führen könnten. Selbstverständlich sind deswegen Rauchen in der Kabine sowie offene Flammen wie beispielsweise Kerzen sowieso verboten.

Beim Einchecken erhalten Sie dann eine Bordkarte, die nicht nur zur Erinnerung an die Schiffsreise gedacht ist. Zum einen ist sie individueller Ausweis, den sie immer dabei haben müssen. Ohne die Bordkarte, die beim Verlassen und Betreten des Schiffes eingescannt wird, kommen Sie nicht von oder an Bord, da über diese kontrolliert wird, ob vor dem Ablegen alle Gäste an Bord sind und zudem gewährleistet wird, dass keine unberechtigten Personen das Schiff betreten. Außerdem ist die Bordkarte Kabinenschlüssel und Zahlungsmittel für Ihr Bordkonto, was sicher und bequem ist. Auch Kinder erhalten eine farblich gekennzeichnete Bordkarte, allerdings in der Regel ohne Zahlungsfunktion.

Dann folgt ziemlich bald die obligatorische Sicherheitsübung. Diese ist internationale Vorschrift, weswegen jeder daran teilnehmen muss. Die Teilnahme wird kontrolliert und es wird versucht, die Übung kurz und einigermaßen amüsant zu gestalten. Schlechter Stil ist hier übrigens nicht nur nicht, sondern auch zu spät zu erscheinen. Wenn man denn nun gelernt hat, wie man sich sicher und vernünftig auf einem Schiff verhält, ist es übrigens mehr als schlechter Stil, scherzhaft mit "über Bord springen" oder Schlimmerem zu drohen – je nach sonstigem Verhalten und Reederei/Kapitän kann so ein Passagier sogar von Bord gebracht werden.

Abgesehen von der üblichen Rücksichtnahme und dem Rauch- und Feuerverbot gibt es in Ihrer Kabine übrigens noch eine weitere Besonderheit, die zu beachten ist. Auf Schiffen gibt es speziellen Toiletten, die sehr leicht verstopfen, weswegen auch das Toiletten-Papier aus einem besonderen, sich schnell auflösenden Spezialpapier hergestellt wird. Irgendetwas hineinwerfen ist generell schlechter Stil, hinzu kommt aber, dass die Verstopfungen nicht nur für Personal und die eigene Kabine unangenehm ist, sondern es hängen zahlreiche Kabinen an demselben Rohr, die dann alle nicht genutzt werden können.

Auch in Bezug auf die Restaurants gibt es noch ein paar Dinge zu beachten. Aufgrund strenger Hygienevorschriften muss sich jeder Gast vor Betreten der Restaurants die Hände desinfizieren – und man sollte das auch tun, schließlich will jeder seinen Urlaub genießen und nicht krank verbringen. In diesem Sinne wird übrigens auch auf das Hände schütteln beim Captains Cocktail verzichtet. Je nach Reederei gibt es, vor allem abends, beim Essen keine freie Platzwahl, Sie müssen also am Eingang des Restaurants warten, bis ein Mitarbeiter Sie zu Ihrem Tisch führt. Auf Kreuzfahrten sitzt man häufig mit fremden Personen an einem Tisch. Auch wenn diese, ebenfalls je nach Reederei, täglich wechseln, sollte man sich diesen kurz vorstellen und sich Smalltalk über Schiff, Wetter, Land und Leute nicht verschließen – das gehört bei einer Kreuzfahrt einfach dazu. Ach, und falls Sie einmal das Privileg einer Einladung an den Captain’s Table haben, gilt Absagen als unfein.

Meckerei, Rechthaberei, aber auch das Reservieren von Sonnenliegen oder das Erzählen von Schauergeschichten über gesunkene Schiffe oder eigentlich generell Negatives sind selbstverständlich weit weniger geeignet für einen schönen Urlaub auf einem manchmal doch erstaunlich begrenzten Platz – man trifft sich tatsächlich auch auf größeren Schiffen immer wieder - als ein entspannter Umgangston und ein freundliches Lächeln.

Das gilt natürlich ebenso für Landausflüge, bei denen Sie noch etwas beachten sollten. Da innerhalb kürzester Zeit sehr viele Menschen von Bord gehen sollen, ist Organisation notwendig – und Pünktlichkeit für einen bei der Reederei gebuchten Landausflug versteht sich von selbst. Noch wichtiger ist Pünktlichkeit allerdings vor der Abfahrt des Kreuzfahrtschiffes. Wenn Sie an einem der angebotenen Landausflüge teilgenommen haben, achtet Ihr Reiseleiter auf die Zeit und bei einer Verspätung wartet der Kapitän in der Regel. Sollten Sie jedoch auf eigene Faust unterwegs sein, ist das nicht unbedingt der Fall, dafür sind Zeitpläne teilweise zu eng und die Liegeplätze zu teuer. Sie müssen dann das Erreichen des Schiffes im folgenden Hafen selbst organisieren und bezahlen.

Letzte “Regeln“ betreffen das Verhalten gegenüber der Crew. Nicht nur, dass auch Crewmitglieder sich über einen freundlichen Ton und ein Lächeln freuen, die der Crew vorbehaltenen Bereiche sind zum einen für das reibungslose Funktionieren des Schiffes notwendig, zum anderen garantieren sie auch ein wenig Privatsphäre, sind also tabu. Außerdem sind Kreuzfahrten eine internationale Reiseart, sowohl was Reedereien und Crewmitglieder als auch was Passagiere betrifft, und das bedeutet, dass Trinkgelder dazu gehören und sogar einen wesentlichen Teil der Gehälter ausmachen. Die Trinkgeldregelungen sind in den Reisebedingungen erläutert und Kürzungen bei im Voraus abgebuchten Trinkgeldern sollten nur bei wirklich schlechtem Service vorgenommen werden; und selbst da ist zunächst ein Hinweis während der Reise angebracht, damit Besserung möglich ist. Falls sie nicht im Reisepreis enthalten sind, bekommen üblicherweise Kellner, Barkeeper und das Kabinenpersonal gegen Ende der Reise etwas.

Wir hoffen, dass Sie, wo nötig, Geduld, Mut und Humor haben und auch dieser „Umgangston“ zusammen mit der richtigen Schiffsreise zum Traumurlaub führt…

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