Kreuzfahrt Reiseführer Le Havre

Von Kreuzfahrtexperte, 25.10.2019

Le Havre ist weit mehr als der Hafen, von dem aus es Ausflüge nach Paris gibt: Die charakteristische farbige Betonarchitektur im Stadtkern wurde als eines von nur zwei Stadtensembles des 20. Jahrhunderts von der UNESCO in die Welterbe-Liste aufgenommenen und Claude Monets Bild „Impression, Sonnenaufgang“ des Hafens von Le Havre gab der Stilrichtung Impressionismus ihren Namen.

Le Havre liegt an der Mündung der hier über fünf Kilometer breiten Seine am Ärmelkanal. Mit dem am Südufer der Seine liegenden Honfleur ist das am rechten Seineufer liegende Le Havre über die Pont de Normandie verbunden. Le Havre ist die größte Stadt der Normandie und hat den zweitgrößten Hafens Frankreichs. Im Mittelalter gab es in der Region nur kleine Fischer- und Bauerndörfer. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde dann für den wachsenden Überseehandel und als militärische Sicherung der Seinemündung Le Havre gegründet. Durch ihre Werft, Fischerei und als Starthafen mehrerer Forschungs- und Entdeckungsreisen gewann Le Havre an Bedeutung, so dass schon 1536 mit dem Bau der Kathedrale begonnen wurde. Im 17. Jahrhundert lebten in Le Havre viele Hugenotten, die gegen die französischen Katholiken aus England Unterstützung erhielten; König Karl IX. vertrieb die Engländer allerdings. Durch den Sitz der Westindienkompanie in Le Havre blühte dieses weiter auf. Trotz vergeblichen Versuchen Englands, 1694 und im Siebenjährigen Krieg, Le Havre einzunehmen, wuchs die Stadt kontinuierlich und hatte 1789 circa 20000 Einwohner. Der steigende Handel nach der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika ließ Le Havre zum zweitgrößten Hafen Frankreichs werden, der allerdings durch die Kontinentalsperre Anfang des 19. Jahrhunderts zwischenzeitlich in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet. 1836 gab es in Le Havre eine Gasversorgung, 1841 schon 32 Dampfschiffe, 1844 Kanalisation und 1847 einen Eisenbahnanschluss und es war Anfang des 20. Jahrhunderts Europas größter Kaffeeimport-Hafen. Trotzdem machte sich Le Havre mit seiner Küste und großzügigen Boulevards auch einen Namen als Kur- und Erholungsort. Während Le Havre im Ersten Weltkrieg nicht zerstört wurde, litt es in der Weltwirtschaftskrise und im Zweiten Weltkrieg als Bestandteil des Atlantikwalls. Da im Zuge der Bombardierungen 1944 mehr als 80% der Gebäude zerstört wurden, wurde Le Havre von 1945 bis 1954 nach Plänen des Architekten Auguste Perret mit charakteristischer farbiger Betonarchitektur wieder aufgebaut.

Sehenswertes in und um Le Havre für Westeuropa Kreuzfahrt Touristen

Lange Zeit als trist und grau verschrien, gilt Le Havre spätestens seit seiner Aufnahme in die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste 2005 als Trendstadt, die durch visionäre Architektur beeindruckt. Auguste Perret – übrigens auch Lehrer von Le Corbusier – plante in Le Havre mit einem Team von 60 Architekten klare Linien, viel Raum, unter anderem mit großen Plätzen und breiten Boulevards, und ließ über 100 Häuser errichten. Dazu nutzte er aus zu Sand zermahlenes Geröll und Ziegelschrott der Ruinen, der zu gefärbtem - Beige, Gelb, Rosa oder Goldbraun - Beton verarbeitet wurde. Die Musterwohnung Appartement Témoin Perret, die man besichtigen kann, wirkt auch heute noch modern – durch großzügigen Schnitt, viel Licht und die wieder in Mode kommende Einrichtung aus den 1950er Jahren. Auch das Rathaus mit seinem riesigen Vorplatz und die Kirche St. Joseph wurden von Perret entworfen. St. Joseph ist die größte Nachkriegskirche Frankreichs und gilt mit seinem 107 Meter hohen, achteckigen Turm als Wahrzeichen der Stadt. Aber auch das schmucklose Innere der Kirche beeindruckt durch Ruhe, die Dimension, Purismus und 12786 farbige Glasfenster, die durch Sonnenlicht bunte Quadrate hervorrufen. Die einzigen alten Gebäude Le Havres sind der ehemalige, heute als Naturkundliches Museum genutzte Justizpalast aus der Renaissance und die Kathedrale Notre-Dame aus dem 16. Jahrhundert. Einen schönen Überblick über Le Havre bietet die Seilbahn. Sehenswert sind auch das Kulturzentrum Le Volcan, das 1982 nach den Plänen des brasilianischen Star-Architekten Oscar Niemeyer gebaut wurde sowie das Museum der modernen Kunst Muma, eine der größten impressionistischen Sammlungen Frankreichs beherbergt – kein Wunder, schließlich malte Claude Monet 1872 in Le Havre das Bild, das 1874 dem Impressionismus seinen Namen gab. Gut vertreiben kann man sich die Zeit auch in der Nähe des Wassers; zum Beispiel in Les Docks Vauban, die 1846 zur Lagerung von Schiffsfrachten erbaut und heute als Einkaufszentrum genutzt werden, in den hängenden Gärten von Semiramis, Les jardins suspendus, einer eindrucksvollen Gartenanlage, die 2008 in der Festung Fort de Sainte-Adresse angelegt wurden oder beim Blick auf die 1988 bis 1994 errichtete Pont de Normandie, die Le Havre mit Honfleur verbindet und mit einer Spannweite von 856 Meter die größte Schrägseilbrücke Europas ist. Außerhalb von Le Havre begeistert der ehemals kleine Fischer-Ort Honfleur auch heute noch mit schmalen Häusern, alten Fachwerkbauten, malerischen Gassen, dem Hafen, Resten einer Befestigungsanlage aus dem 17. Jahrhundert und der ganz aus Holz errichteten Kirche Sainte Catherine aus dem 15. Jahrhundert. Pferderennen, Yachthafen und die 653 Meter lange Strandpromenade Planches, die für die kleinen Badehäuschen, an denen die Namen der Stars stehen, die bereits hier waren, bekannt ist, - das Seebad Deauville ist berühmt für Eleganz und Stil. Und wer mehr an Natur interessiert ist, sollte unbedingt nach Etretat fahren. Die Steilküste mit ihren Felsklippen ist hier so schön – ganz gleich, ob von oben, am Strand oder vom Meer aus -, dass man versteht, warum die Impressionisten Etretat liebten.

Und auch wenn es den Rahmen hier sprengt, näher auf einen Ausflug nach Paris einzugehen – der Eiffelturm, Notre Dame, der Louvre, der Arc de Triomphe oder die Champs-Élysées machen schnell klar, warum sich unter Umständen auch der lange Weg nach Paris lohnen kann.

Möglichkeiten für Westeuropa Kreuzfahrt Touristen, Le Havre auf eigene Faust zu entdecken

Die Kreuzfahrtschiffe liegen relativ zentral in Le Havre, man erreicht das Stadtinnere zu Fuß in ungefähr 25 Minuten, so dass man die Stadt gut auf eigene Faust erkunden kann. Im Kreuzfahrterminal gibt es Informationsmaterial, eine Autovermietung – vorher reservieren oder auf die Stadt ausweichen – sowie Shuttlebusse zwischen dem Terminal und dem Stadtzentrum. Auch Taxen stehen zur Verfügung. Nähere Informationen über Le Havre und die umliegenden Ausflugsziele gibt es bei Lehavretourisme.com oder bei Normandie-tourisme.fr. Ausflüge nach Paris sollten aufgrund der Entfernung nur über die Reederei gebucht werden. Die Touristeninformation Le Havre hat drei Büros, am 186, boulevard Clémenceau, 76600 Le Havre, Telefon (+33) 232740404, das Maison du Patrimoine in der Rue de Paris 181, 76600 Le Havre, Telefon (+33) 235223122, E-Mail maison-patrimoine-info@lehavre-etretat-tourisme.com und eine Außenstelle in Etretat am Maurice Guillard Square, 76790 Étretat, Telefon (+33) 235270521, E-Mail info@lehavre-etretat-tourisme.com. Für die Shuttlebusse, die vom Hafen in die Nähe des Rathauses und zum Docks Vauban-Einkaufszentrum fahren, gibt es keinen Fahrplan, aber Busfahrpläne des Betreibers Ouibus nach Rouen gibt es hier. Nach Honfleur fahren Busse der Betreibergesellschaft "BUS VERTS" ab dem Busbahnhof in knapp 30 Minuten für 6,00 Euro (Stand Mai 2019), hier ein pdf der Fahrzeiten (lundi ist Montag, mercredi ist Mittwoch, vendredi ist Freitag, samedi ist Samstag, dimanches ist Sonntag, au ist bis, sauf ist ohne).

Die Adresse des Kreuzfahrtterminals ist Quai Roger Meunier, 76059 Le Havre, Telefon +33 2 35 54 95 46.

„Nicht-Verpassen“ und Tipps vom Rivers2Oceans-Team

Das Licht in und um Le Havre bewundern – in der Kirche St. Joseph oder in Etretat.

Das Meer - und die Leute – betrachten und dabei schlemmen – ganz wie die Franzosen.

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