Kreuzfahrt Reiseführer für Lissabon

Von Kreuzfahrtexperte, 05.11.2019

Die Lage am Atlantik, glanzvolle Handels- und Hafenstadt um 1500 und heute Sitz der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs – das Meer spielt in Lissabon eine bedeutende Rolle, zu sehen und zu erleben gibt es aber noch viel mehr.

Kurz vor Lissabon ist der Tejo sehr breit, wird dann aber wieder schmaler. Hier liegt am nördlichen Ufer der Flussmündung auf sieben Hügeln, die kleineren Anhöhen nicht mitgerechnet, die Hauptstadt Portugals mit etwa 500000 Einwohnern (2016). Der höchste Hügel im Stadtgebiet misst 226 Meter. Während Lissabon sich früher nur am Tejo entlang zog, breitet es sich dem 20. Jahrhundert auch landeinwärts aus. Ob ihr Name sich vom phönizischen Alis ubbo oder vom vorrömischen Flussnamen Lisse oder Lucio ableitet, ist unklar – schöner ist sowieso die Herkunft vom Olissipona beziehungsweise Olisibona der Goten und Römer, das sich vom Helden Odysseus ableitet. Phönizische Siedlungsspuren fand man nicht, griechische hingegen schon; laut Plinius dem Älteren soll Lissabon von Odysseus gegründet worden sein. Ab 205 vor Christus siedelten Römer in der Gegend, Caesar besiegte von hier aus die letzten einheimischen Stämme, 48 vor Christus erhielt Colonia Felicitas Iulia römisches Stadtrecht und wurde im 5. Jahrhundert im Zuge der spätantiken Völkerwanderungszeit von den Westgoten erobert. Nach der Eroberung durch muslimische Mauren 719 wurde Lissabon Teil des Emirats von Córdoba und erlebte trotz Verwüstungen durch Wikinger und Versuchen zur Rückeroberung eine erste Blütezeit. Erst 1147 konnte Lissabon endgültig von Portugiesen eingenommen werden und wurde 1256 von Alfons III. zur Hauptstadt des Königreichs Portugals gemacht. In der Folgezeit erhielt Lissabon eine neue Stadtmauer, es gab Plünderungen durch Spanien wegen gebrochener Versprechen und als 1383 nach dem Tod Ferdinands I. dessen Witwe mit ihrem Liebhaber die Regierung übernahm, die erste bürgerliche Revolution Europas. Der Sohn des dann neuen Königs war Heinrich der Seefahrer, der um 1430 die Grundlagen für Portugals Aufstieg zur Seemacht legte; so wurde hier 1499 Vasco da Gama nach seiner ersten Indienreise gefeiert und bis Mitte des 16. Jahrhunderts war Lissabon unter anderem wegen der Ausbeutung der portugiesischen Kolonien in Afrika, Asien und Südamerika einer der größten Häfen der Erde. Inquisition, ein schweres Erdbeben und die Pest schwächten Lissabon und Portugal, das von 1580 an 60 Jahre lang von Spanien besetzt wurde; 1668 beendete dann der Vertrag von Lissabon den Spanisch-Portugiesischen Krieg und besiegelte die erneute Unabhängigkeit. Eine zweite Blütezeit endete 1755 durch ein sehr starkes Erdbeben, das Lissabon zu zwei Dritteln zerstörte. Der Wiederaufbau brachte die Baixa, die Unterstadt, mit ihren rechtwinklig angelegten Straßen im Bereich um die Rua Augusta hervor. 1780 erhielt Lissabon seine erste Straßenbeleuchtung mit Öllaternen, 1849 wurden sie mit Gas beleuchtet, 1878 elektrisch. Ab Ende des 18. Jahrhunderts sorgten unter anderem die Besetzung durch französische Truppen, die Flucht des Königs nach Brasilien und die Septemberrevolution 1836 für Unruhe, so dass 1910 die Erste Portugiesische Republik ausgerufen wurde und die 771-jährige Geschichte der portugiesischen Monarchie endete. Aber schon 1921 gab es die Lissabonner Blutnacht und 1926 kam Ministerpräsident und Diktator António de Oliveira Salazar durch einen Militärputsch an die Macht; die konservativ-autoritäre Diktatur wurde erst 1974 durch die Nelkenrevolution besiegt. 1873 erhielt Lissabon eine Pferdebahn, 1959 eine Metro-Linie und 1966 eine Hängebrücke über den Tejo. 2007 wurde unter portugiesischer Ratspräsidentschaft der Vertrag von Lissabon, der EU-Grundlagenvertrag, zwischen den 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union unterzeichnet.

Entdeckenswertes in Lissabon für Gäste einer Westeuropa Kreuzfahrt

Wenig überraschend hat Lissabon für Touristen viel zu bieten. Schon das Fahren mit der legendären Tram 28 – eigentlich ein „Muss“ - und das durchaus auch anstrengende Laufen zu verschiedenen Aussichtspunkten – die schönsten sind der Blick von der Burg Castelo de São Jorge, der Blick über die Unterstadt zur Burg vom Miradouro São Pedro de Alcântara im Bairro Alto, der Blick über Alfama und den Tejo vom Miradouro de Santa Luzia, der Blick vom Vasco-da-Gama-Turm im Park der Nationen und der Ausblick vor allem zum Sonnenuntergang vom Convento Nossa Senhora da Graça – lohnen den Aufenthalt in Lissabon. Vor allem zwei Stadtteile sollte man sich in Lissabon aber trotzdem nicht entgehen lassen. Alfama mit seinen Labyrinth artigen Gassen ist der älteste Stadtteil, der sich von der Mündung des Tejo bis zum Burghügel erstreckt. Hier kann man neben dem speziellen Flair das von den Mauren erbaute und nach den Zerstörungen durch Erdbeben im 20. Jahrhundert wieder aufgebaute Castelo de São Jorge, die aus dem 12. Jahrhundert stammende imposante Sé Kathedrale, einst das religiöse Zentrum Portugals, die dem 1195 geborenen Schutzheiligen Lissabons gewidmete Sankt Antonius, 1767 erbaut, da die ursprüngliche Kirche während des Erdbebens 1755 zerstört wurde, und das National Pantheon, letzte Ruhestätte vieler berühmter Portugiesen, von Prinz Heinrich dem Seefahrer bis zu Eusébio, besichtigen. Der zweite unbedingt sehenswerte Stadtteil Lissabons ist Baixa, das als Herz und Innenstadt Lissabons gilt. Baixa wurde beim verheerenden Erdbeben von 1755 komplett zerstört und mit geraden, breiten Straßen, vielen Plätzen und stattlichen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. Neben der Aussicht vom Triumphbogen Arco da Rua Augusta sollte man in Baixa zu den Plätzen Praça Dom Pedro IV, Praça Dos Restauradores - mit rosafarbenen Foz Palast, Art Deco Eden Theater, Gloria Standseilbahn und an die Unabhängigkeit von Spanien erinnernden Obelisk - sowie dem prächtigen Praça do Comércio - wo früher Handel betrieben und Expeditionen in alle Welt finanziert wurden - gehen und mit dem neoklassizistischen Elevador de Santa Justa zu den Ruinen der beim Erdbeben von 1755Carmo Kirche fahren, in der sich heute ein archäologisches Museum befindet. Zwei wichtige Sehenswürdigkeiten Lissabons gehören seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe: das Kloster Mosteiro dos Jeronimos und die Festung Torre de Belem, erster Sichtpunkt für rückkehrende portugiesische Seefahrer und heute Symbol von Lissabon. Beide Bauwerke sind im manuelinischen Stil, einer portugiesischen Variante der Spätgotik mit Renaissance-Elementen, errichtet und liegen im Stadtteil Belem. Das ursprünglich karge, im 16. Jahrhundert zu Ehren Vasco da Gamas Indienreise erbaute Mosteiro dos Jeronimos wurde durch Gewürzhandel reich und noch reicher verziert. Da kunstvolle Gebäude mit graviertem Eingang und hohen dünnen Säulen, in dem die Sarkophage Fernando Pessoas, Vasco da Gamas, Luís de Camões und verschiedener portugiesischer Könige stehen, überstand wie durch ein Wunder das Erdbeben von 1755. Hier wurde übrigens der EU-Grundlagenvertrag unterzeichnet. Sollte noch mehr Zeit sein, gibt es in Lissabon ein Seefahrerdenkmal, eines der weltweit größten Aquädukte, die Ponte 25 de Abril Hängebrücke über den Tejo, die an die Golden Gate Bridge erinnert, den Parque da Nações, Austragungsort der Expo 98, unterschiedlichste Museen, Strände - und natürlich den Fado.

Lissabon auf eigene Faust – Möglichkeiten für Westeuropa Kreuzfahrt Touristen

Da die drei Kreuzfahrtanleger Lissabons in der Innenstadt liegen, hat man nicht nur schon vom Schiff aus einen wunderschönen Blick, sondern man kann auch sofort die Stadt erkunden. Grundsätzlich kann man Vieles in Lissabon zu Fuß erreichen, aber man sollte aufgrund der Hügel einigermaßen fit sein und bequeme Schuhe tragen. Informationen über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Eintrittskarten und mehr gibt es bei Lissabon.com und besonders schön bei Lisbonlisboaportugal.com. Das Büro der Touristeninformation Lissabon befindet sich in der Rua do Arsenal, 21, 1100-038 Lisboa, Telefon +351 210 312 700, E-Mail atl@visitlisboa.com. Tarife und Fahrpläne von Metro sowie Tram, Bus und Aufzug gibt es unter den Links.

In Lissabon gibt es mehrere Kreuzfahrtterminals. An den nebeneinander liegenden Terminal de Cruzeiros Alcântara, Av. Infante Dom Henrique, 1100-651 Lisboa, Telefon +351 21 049 7940, und Terminal Cais da Rocha Conde de Óbidos in der Nähe der Brücke Ponte de 25 Abril legen meist die größeren, am Santa Apolónia Terminal, Av. Infante Dom Henrique Armazém B, Loja 8, 1900-264 Lisboa, die kleineren Kreuzfahrtschiffe an. Auf der Website des Kreuzfahrthafens kann man sich unter anderem über Schiffsanläufe informieren.

„Nicht-Verpassen“ und Tipps vom Rivers2Oceans-Team

Vom Miradouro São Pedro de Alcântara über Lissabon blicken.

Irgendwo die leckeren Puddingtörtchen Pastéis de Nata genießen, zum Beispiel im Pastéis de Belém in der Rua Belém.

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