Kreuzfahrt-Reisebericht zur Antarktis Expeditions-Kreuzfahrt mit der Ocean Victory

Von Kreuzfahrtexperte, 02.09.2022

Durch Corona ist das Reisen bekanntlich etwas umständlicher geworden: So mussten wir vorm Abflug aus Deutschland am 08. Februar 2022 unsere Impfnachweise und einen negativen PCR-Test-Nachweis an die Fluggesellschaft übermitteln, damit wir nach Argentinien einreisen konnten. Und damit nicht genug. In Argentinien angekommen und zwei Tage bevor die Kreuzfahrt begann, mussten wir in Ushuaia gleich noch einen PCR-Test machen und direkt vor dem Einchecken an Bord wurden wir zu einem Antigen Schnelltestzentrum gebracht. Glücklicherweise waren alle Tests negativ – sicher auch weil wir uns schon 12 Tage vor Abflug in Isolation begeben hatten. Mal von den Tests und dem damit verbundenen Aufwand abgesehen, lief die Reise nach Argentinien erstaunlich problemlos und entspannt – hat man also den bürokratischen Aufwand hinter sich, kann der Urlaub auch schon losgehen.

Wegen der für die Einschiffung notwendigen Tests hatten wir für Ushuaia 2 zusätzliche Tage eingeplant. Zwei Tage, die sich absolut gelohnt haben. Denn wir haben sie genutzt, um uns noch einmal den Tierra del Fuego National Park mit seinen subantarktischen Urwäldern und herrlichen Seen sowie die Lagune Esmeralda anzuschauen. Beide sind immer wieder eine Reise wert. Der Weg zur Lagune Esmeralda wurde zwar als relativ leicht und auch für Kinder machbar beschrieben, aber für ältere Menschen ist es nicht unbedingt das Richtige. Der Weg war steil und teilweise sehr matschig, sodass man schnell ausrutschen und hinfallen konnte. Wir haben etliche Familien umkehren sehen, denen der Weg doch zu beschwerlich war. Aber die Lagune liegt wunderschön und schimmerte herrlich im Sonnenschein.

Am 12. Februar ist es dann endlich auch soweit und wir durften an Bord der 2021 in Dienst gestellten Ocean Victory. Das Prozedere der Einschiffung ging schnell von statten: Immer 5 Passagiere durften die Gangway betreten, oben bekam man seine Bordkarte und die Kabinenstewardess wartete schon auf uns, um uns zu unserer Kabine zu bringen. Viel vom Schiff haben wir zu Anfang leider nicht gesehen, da wir uns die ersten 48 Stunden aufgrund der Corona Maßnahmen auf unserer Kabine in Quarantäne begeben mussten. Nach der langen Anreise und zwei anstrengenden Wandertagen in Ushuaia war das jedoch eine willkommene Abwechslung und man konnte die Tage zum Ausruhen sehr gut nutzen. Unsere Kabine war sehr schön hell und freundlich und wir hatten einen eigenen Balkon. Wir konnten also die Ausfahrt aus dem Beagle Channel sehr gut genießen.

Für die Quarantäne war alles perfekt durchgeplant: Das Essen und auch Getränke wurden auf der Kabine serviert, die wissenschaftlichen Vorträge konnten wir über den Fernseher verfolgen und so wurde die Zeit trotz Isolation nicht lang. Und da die Überfahrt über die Drake Passage nicht ganz ohne war - es herrschte stürmisches Wetter – war es eigentlich nicht schade, dass wir auf der Kabine bleiben mussten. Bereits am zweiten Tag auf See wurde dann als Überraschung für den Nachmittag das Aufheben der Quarantäne angekündigt – danach mussten wir nur täglich bis zum fünften Tag morgens zum Schnelltest antreten.

Ab 16 Uhr ging es dann zur ersten Anlandung auf den Süd-Shetlandinseln und die Vorfreude war riesig. Schon ab circa 13 Uhr konnten wir die ersten Ausläufer der Süd-Shetlandinseln von Bord sehen, auch die See wurde wieder ruhiger. Wir hatten die Drake Passage überstanden. Wir durften zum ersten Mal unsere Kabine verlassen, denn jetzt wurden wir deckweise aufgerufen, um unsere Antarktisjacken in Empfang zu nehmen. Und bei einem Surprise Briefing erfahren wir, dass wir heute Nachmittag auf zwei Inseln an der Aitcho Strait anlanden werden: Barrientos und Cecilia Island.

Da in der Antarktis nur immer 100 Passagiere gleichzeitig an Land dürfen, waren die 136 Passagiere in vier Gruppen aufgeteilt. Zwei Gruppen wurden gleichzeitig aufgerufen, um in den Mudroom zu gehen. Dort standen für jeden Gummistiefel und eine Schwimmweste bereit. Wenn wir endlich beides anhatten (nicht eben immer einfach bei Winterkleidung im Zwiebellook), mussten wir in einen Behälter mit einer Desinfektions-Flüssigkeit steigen, um eventuelle Keime von den Stiefeln zu waschen. Und dann begann die erste Zodiak Fahrt. Die Anfahrt zu den beiden Inseln war schon super, schroffe Felsen ragen aus dem Wasser und auf den Inseln liegt nur wenig Schnee. Unsere gelbe und die grüne Gruppe fahren als erstes zu Cecilia Island, nach 40 Minuten wird getauscht. Beide Inseln sind sehr grün mit Flechten und Moosen bewachsen. In der Nähe des Landeplatzes liegt ein Seeelefant und Albatrosse machen eine kurze Pause. Wir werden von einer kleinen Kolonie Esels- und Zügelpinguine begrüßt. Eine Mähnenrobbe wird von drei Eselspinguinen vorsichtig beäugt. Auf den Klippen brüten die großen Sturmvögel.

Auf Barrientos Island gibt es wesentlich mehr Pinguine, es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Die jungen Pinguine verlangen ständig nach Futter und versuchen bei allen ankommenden Artgenossen Futter abzustauben, aber jeder füttert nur sein eigenes Küken. Am steinigen Strand beobachten wir das Füttern der Jungtiere. Viel zu schnell ist unser erster Ausflug vorbei und es geht zurück an Bord. Im Mudroom müssen wir unsere Gummistiefel wieder desinfizieren. Das Ausziehen der Stiefel gestaltet sich als etwas schwierig, manchmal bekommt man sie nicht ohne fremde Hilfe ausgezogen. Doch die Crew an Bord ist sehr aufmerksam und hilfsbereit, immer war eine helfende Hand zur Stelle. Danach dürfen wir das erste Mal im Restaurant essen, alle in einer Sitzung – dagegen waren die Pinguine noch leise. Es war trotzdem schön, am Tisch zu essen und von netten Kellnern bedient zu werden.

Am nächsten Tag ist der Himmel bedeckt und es hat in der Nacht geschneit. Auf unserem Balkongitter liegt noch Schnee. Unser erster Stopp am heutigen Tag ist Cuverville Island. Hier dürfen unsere beiden Gruppen als erste an Land und danach machen wir dann eine Zodiac-Fahrt. An Land gibt es eine große Kolonie Eselspinguine, die uns an der Anlegestelle gleich lautstark begrüßen. Ihre Nistplätze haben sie weiter oben eingerichtet, da durch die Gletscher um Cuverville Island kleinere Tsunamis ausgelöst werden können. Die Gletscher kalben dabei direkt ins Wasser, dadurch werden hohe Wellen ausgelöst und das würde die Nester am Ufer in Gefahr bringen. Wenn es ganz still ist, kann man das Eis sogar ächzen hören. Einige Pinguine brüten sogar noch und andere haben noch ganz kleine Küken, wahrscheinlich schaffen die Küken es diesmal wohl nicht. Am Anfang der Brutsaison gab es hier starke Schneefälle, die die erste Brut haben erfrieren lassen. Nach einem gemütlichen Plausch mit den Pinguinen geht es zur Zodiac Tour rund um die Bucht. Es ist einmalig, das Eis hat beeindruckende Farben und Formen, mit etwas Fantasie kann man sogar eine Sphinx erkennen. Und dann macht uns ein Buckelwal die Freude und zeigt sich in direkter Nähe zu unserem Zodiac sogar gleich zweimal. Ein fantastischer Vormittag, mal sehen, was der Nachmittag uns bringt.

Den verbringen wir in Neko Harbour, einer der angeblich schönsten Landepunkte. Die Fahrt dorthin ist schon beeindruckend: Gletscher bis ans Wasser, hohe zerklüftete Berge, die sich in dem herrlichen Wasser spiegeln. Die Kolonie der Eselspinguine nistet ein Stück erhöht in unmittelbarer Umgebung einer aufgegebenen Forschungsstation. Dahinter liegt eine kleine Bucht mit einem großen Gletscher. Hier gibt es viele Küken in unterschiedlichen Altersklassen. Die Eltern sind unten am oder im Wasser, um für Nahrung zu sorgen. Auch wir gehen runter bis zum Wasser. Und dann wissen wir auch, warum die Pinguine ihre Nester hier oben gebaut haben. Der Gletscher gegenüber kalbt, fast wie geplant, und löst eine kleine Tsunamiwelle aus. Angetrieben von unseren Guides laufen wir ein Stück den Berg hoch. Dann stürmen auch die Pinguine ein Stück den Strand hoch, um den Wellen auszuweichen. Aber nicht nur wir und die Eselspinguine sind vor dem Wasser geflüchtet, auch ein Adeliepinguin hat hier Schutz gesucht. Er ist etwas kleiner als der Eselspinguin und die Färbung am Kopf ist komplett schwarz bis auf einen weißen Ring um die Augen. Wir können gar nicht genug kriegen von diesem kleinen Gesellen, vor allem als er auch noch anfängt auf dem Bauch durch den Schnee zu robben, um mit seinem Schnabel etwas davon aufzunehmen. Aber unser Zodiac wartet, wir wollen noch eine Tour durch die Bucht machen. Es warten wieder viele Eisberge auf uns. Diese Bucht wird auch Eisbergfriedhof genannt, da hier die Eisberge vom Wind in die Bucht geschoben werden und dort aufsitzen. Aber wir bekommen auch Robben zu sehen, diesmal Weddellrobben, Mähnenrobben und einen Seeleoparden, alle ruhen sich auf Eisschollen aus und sind so vom Zodiac aus perfekt zu beobachten. Zurück an Bord genießen wir noch weiter die großartige Landschaft, ein Wal taucht zu unserem Vergnügen noch einmal auf. Es ist einfach faszinierend durch dieses ruhige Wasser bei Sonnenschein entlang der Eisberge durch den Fjord zu fahren. Beim folgenden Recap und Briefing wird glücklicherweise alles ausführlich erklärt. Von den Steinen, die am Strand gefunden wurden (u.a. Granit und Lavagestein) über das Lüften des Geheimnisses des roten Schnees (gern auch „watermelone snow“ genannt, weil er genau dieselbe Farbe hat... essen sollte man ihn aber lieber nicht, da auch oft Pinguinexkremente drin sind. Die Farbe bekommt er übrigens von einer Alge, die als UV-Schutz ihre Farbe von grün auf rot ändert) bis hin zur Veranschaulichung zur Frage „wie groß sind Wale“ (hierbei nimmt die Wissenschaftlerin ein Seil zu Hilfe, um die Größe zu demonstrieren. Beim Blauwal geht das Seil einmal um das ganze Publikum herum, aber auch der Buckelwal ist um einiges größer als die 4 Meter langen Zodiaks.

Unser nächster Tag beginnt mit einem grandiosen Sonnenaufgang, den wir auch genießen durften, da wir durch Zufall so früh aufgewacht sind. Heute haben wir ein volles Programm: Port Charcot, den Lemaire Kanal und Peterman Island. Nach dem Frühstück fahren wir bei herrlichem Sonnenschein mit dem Zodiac zur Anlegestelle von Port Charcot, wir landen diesmal an einem Felsen. Zwar etwas leichter als im Wasser, aber die Steine sind rutschig. Doch die Helfer von Bord sind sofort zur Stelle, wenn jemand nicht ganz sicher auf den Beinen ist. Wenn man den 150 Meter Anstieg durch Schnee – die Schneedecke ist nicht überall fest, sodass man eigentlich alle paar Schritte knietief einsackt – geschafft hat, wird man mit einem beeindruckenden Blick über Port Charcot und die auf der anderen Inselseite liegende Bucht belohnt. Eisberge, steil aufragende Berge, Pinguine, Mähnenrobben und ein Kormoran, eigentlich weiß man gar nicht wohin man zuerst schauen soll. Hier gibt es auch Überreste der historischen Art, z.B. ein Kreuz auf einem Hügel sowie die Ruinen eines Steinhauses. Danach geht es bei unserer Zodiac Tour rund um die beeindruckenden Eisberge, die in herrlichen Farben leuchten. Robben ruhen sich wieder auf den Eisschollen aus, zwei Krabbenfresser Robben und nur etwas weiter einer der großen Jäger der Antarktis, der Seeleopard. Dieser frisst u.a. auch kleine Krabbenfresser Robben, kann aber auch von Krill bis Fleisch alles fressen. Die Jungen werden nur 4 Wochen von ihrer Mutter umsorgt, danach sind sie auf sich allein gestellt. In diesen 4 Wochen nehmen sie aber schon mal 50 kg und mehr zu. Auch wir sind inzwischen hungrig wieder an Bord und dürfen ein leckeres Barbecue Lunch an Deck mit herrlichem Ausblick genießen.

Danach fahren wir tatsächlich durch den Lemaire Kanal zwischen Booth Island und dem Kontinent Antarktika. Es ist nur möglich, wenn er nicht durch große Eisberge versperrt wird. Und eine echte Herausforderung an den Kapitän. Langsam gleiten wir durch diesen schmalen Kanal, fahren um Eisberge herum, beobachten Robben auf den Eisschollen und machen Unmengen an Fotos, es sieht aber auch echt toll aus, wie sich die Gletscher und steilen Berge in dem stillen Wasser des Kanals spiegeln. Am südlichen Ende des Kanals sind in einer Bucht nicht nur gestrandete Eisberge sondern auch 2 andere Schiffe zu sehen. Wir sind also doch nicht ganz allein hier am Ende der Welt.

Nachmittags geht es dann zu der nach einem deutschen Kartographen benannten Insel Peterman Island. In Ufernähe steht hier eine kleine rote Hütte, die als Notunterkunft dient. Man darf sie nicht betreten, sie soll aber mit allem Notwendigen ausgestattet sein. Um diese Station brüten einige Eselspinguine. Während unserer Zodiac Cruise können wir die „Ureinwohner“ dieses Kontinents schon mal vom Wasser aus beobachten, daneben natürlich auch wieder Robben und Eisberge in jeder Form und Farbe. Die Anlandung ist wegen der runden Felsen nichts für Ängstliche, man muss etwas klettern. Danach geht es vorbei an den Pinguinen weiter hoch, hier ist das Wassermelonen-Eis in rot und grün sehr gut zu sehen. Außerdem entdecken wir wieder einen Adelie-Pinguin und genießen den Blick auf den antarktischen Kontinent mit seinen Bergen und Gletschern. Beim Abendessen können wir dann auf unserer Fahrt zurück durch den Lemaire Kanal die beeindruckende Kulisse noch einmal genießen.

Am nächsten Morgen ist Paradise Harbour angesagt. „Manchmal müsste man einfach mehr Zeit haben – zusätzliche Stunden und Tage im Reisegepäck, um sie an Orten zur Verfügung zu haben, die einen besonders anrühren. Paradise Bay ist sicherlich ein solcher Ort.“, den Ausspruch habe ich bei der Vorbereitung auf die Reise gelesen und ich kann dem nichts hinzusetzten. Es ist unbeschreiblich schön hier, auch wenn der Himmel bedeckt ist. Eigentlich sollte es bei der argentinischen Station Admiral Brown an Land gehen, aufgrund von Corona war sie die letzten 2 Jahre aber nicht besetzt. Das und das Wetter haben dazu geführt, dass die Wege und Handläufe sehr verfallen sind. Deshalb ändert unser Expeditionsteam den Plan und wir machen jetzt nacheinander eine längere Zodiac Fahrt durch die Bucht. Als erstes fahren wir zur nicht besetzten Station Admiral Brown, wo vor der argentinischen Wirtschaftskrise etwa 5 Wissenschaftler stationiert waren. Ein Grund für diesen Aufwand ist neben der Forschung wohl auch, dass man mit entsprechender Präsenz das Gebiet für die jeweilige Regierung beanspruchen will. An der Station brüten Eselspinguine und wir sehen eine absolute Rarität, nämlich einen Albino Pinguin. Ein Stück hinter der Station befindet sich einer der ältesten Felsen der Antarktis. Hier haben Kormorane ihre Nistplätze, es ist ein ständiges Rein- und Rausfliegen, um die Jungen zu ernähren. Auch eine Skua hat sich hier Futter erbeutet und frisst ein Kormoranküken am Fuße des Felsens. Etliche Kormorane sitzen auf den Eisschollen, einer schwimmt sogar neben dem Zodiac her. Die Umgebung des Hafens beeindruckt mit steilen Felsen, riesigen Gletschern und Eisschollen in leuchtenden Farben. Wieder an Bord genießen wir die schönen Ausblicke noch eine Weile von Deck aus bevor wir uns den interessanten Vortrag über die antarktischen Robbenarten anhören. Es waren sehr viel spannende Informationen – wer weiß z.B., dass Krabbenfresser Robben sich von Krill ernähren und ein Gebiss haben, das runde Lücken in den Zähnen hat. Sie nehmen ein Maul voll Wasser in den Mund und pressen es durch die Zähne nach draußen, so bleibt der Krill wie in einem Sieb hängen. Weddellrobben dagegen tauchen hunderte Meter tief nach ihrer Lieblingsfischart und bringen sie nach oben, um sie dort genüsslich zu verspeisen. Sie sind auch die Lebewesen, die am weitesten Richtung Pol überleben, ihr Patentrezept - sie halten ein Eisloch offen, indem sie das zufrierende Wasser ständig mit den Eckzähnen benagen. So kann ein Loch noch offengehalten werden, selbst wenn das umgebende Eis eine Dicke von 2 m erreicht hat. Eines haben aber alle Robbenarten in der Antarktis gemeinsam – sie müssen dafür sorgen, dass ihre Jungen möglichst schnell fett und groß werden, dafür sorgt die Muttermilch mit 60% Fettgehalt.

Am Nachmittag ist es leider sehr windig und ein ordentlicher Seegang macht eine zweite Zodiac Cruise unmöglich. Die Ocean Victory steuert deshalb auf eine windstillere Bucht zu, in der es wohl etliche Wale geben soll. Wale sehen wir leider nicht, aber die Einfahrt von der Gerlach Straße in die Bucht und die bis ins Wasser reichenden Gletscher sind sehr beeindruckend. Es schneit und weht und ist echt kalt, so wie laut unseren Guides das Wetter in der Antarktis eigentlich immer ist. Unsere letzten Tage waren wohl eine Ausnahme. Wir wenden an einem Gletscher, der gekalbt hat und fahren langsam wieder zurück. Am Ende der Bucht hat sich ein Gletscher weiter zurückgezogen und so eine Insel freigelegt, die bis jetzt wohl noch in keiner Karte verzeichnet ist. Einen Namen hat sie von uns aber leider nicht bekommen. Heute bekommen wir noch viel Wissenswertes über Pinguine im Briefing zu hören. Und nach einem leckeren Abendessen freuen wir uns auf unser warmes Bett, es war ganz schön kalt heute.

Unser letzter Tag in der Antarktis hat angefangen und unser erstes Ziel ist Deception Island. Die Insel ist der Gipfelbereich eines vom Meeresgrund etwa 1500 m hoch aufragenden aktiven Vulkans. Der bislang letzte Ausbruch fand im Jahr 1970 statt. Der ehemalige Vulkankrater ist in der Mitte eingebrochen, mit Meerwasser gefüllt und mit dem Schiff befahrbar. Das Schiff muss dabei Neptuns Blasebalg passieren, eine enge Zufahrt mit einem beeindruckenden Kathedralfelsen am Rand, an dem der Kapitän geschickt vorbei manövrieren muss. Die Insel ist mit Schnee bedeckt, was sehr selten vorkommt, und hat beeindruckende Gletscher mit Ascheschichten zu bieten. Während wir auf unsere Anlandung warten, vertreiben wir uns die Zeit mit einem Vortrag über Vulkane. Die Anlandung ist heute sehr einfach, da wir ganz bequem auf dem schwarzen Sandstrand in Whalers Bay aussteigen können. Am Strand in Richtung Neptuns Window können wir Mähnenrobben bestaunen, die sich hier überall ausruhen. In der anderen Richtung besuchen wir die Ruinen der alten Walfangstation, die hier bis in die 1930er Jahre betrieben wurde, bis die industriellen Fangschiffe die Station überflüssig werden ließ. Heute nutzen die Robben die Ruinen als Windschutz. Da das Wasser hier eine Temperatur von 10°C hat, nutzen einige Gäste die Gelegenheit, um mal in der Antarktis zu baden, gibt bestimmt ein großartiges Foto für zuhause.

Am Nachmittag laufen wir unser letztes Ziel an: Half Moon Island. Als erstes machen wir eine lange Zodiac Fahrt rund um die Insel mit herrlichen Ausblicken auf die halbmondförmige Küste und auf die dahinter liegende Livingstone Insel. Auf Livingstone Island ragen die meterhohen Gletscher bis ins Wasser, auch am 9. Tag noch ein toller Anblick. Die Gletscherspalten leuchten in verschiedenen Blautönen und eine einmalige Ruhe liegt über dem Ganzen. Alle sind viel zu beschäftigt mit Schauen und Staunen, sodass man das Reden mal vergisst. Und dann machen wir bereits unseren letzten Landgang in der Antarktis. Auch hier liegt Schnee, das kommt auch nicht immer vor. Sonst kann man hier sehr gut Moos und Flechten, die einzigen Pflanzen, die in dieser kalten Gegend wachsen, anschauen. Wir werden von einer großen Kolonie Zügelpinguine und etlichen Mähnenrobben begrüßt. Auch die Zügelpinguine haben keinerlei Scheu vor den Menschen und spazieren um uns herum. Wir können uns gar nicht satt sehen an diesen kleinen Gesellen. Ein Weißgesicht Seidenschnabel lässt sich auch gerne noch von uns fotografieren. Dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen, 2 Tage Drake Passage liegen vor uns. Wir werden darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns bei jedem Gang über das Schiff gut festhalten sollen, da es, wie eigentlich immer, ziemlich unruhig werden wird. Mit Vorträgen, Lesen, Spaziergängen über Deck und Schlafen geht die Zeit ziemlich schnell vorbei und wir fahren in den Beagle Kanal. Hier zeigen uns Kormorane ihre Flugkünste, sogar Albatrosse bekommen wir zu sehen. Und bei einem superschönen Sonnenuntergang landen wir wieder in Ushuaia. Noch ein letztes Abendessen, eine letzte Nacht in dem bequemen Bett, ein letztes Frühstück und dann heißt es Abschied nehmen.

Abschied nehmen von diesem großartigen Schiff, der aufmerksamen Crew und dem tollen Expeditionsteam. Es war eine herrliche Reise, die ich jederzeit wieder machen würde.

 

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