Flusskreuzfahrt auf dem Chobe mit der Zambezi Queen

Von Kreuzfahrtexperte, 14.05.2018

Man sagt, wer einmal in Afrika war, möchte immer wieder dorthin...

Wir waren infiziert von der lauen Luft, den wilden Tieren, den freundlichen Menschen, kurz um, wir waren gerade wieder zu Hause, da fingen wir mit der neuen Planung an. Und was läge für uns näher als Afrika mit einer Flusskreuzfahrt zu erkunden…

Quasi auf dem Weg zum Fluss Chobe lagen für uns die Victoria Fälle, so dass vorher eine Nacht in Victoria Falls in Simbabwe eingeplant wurde, um diese beeindruckenden Wasserfälle gleich mit zu besuchen. Unser Hotel lag in Hörweite der Victoriafälle, sogar die Gischt konnte man von der Hotelterrasse aus sehen. Nach einem Abstecher zu den überwältigenden Victoriafällen und einem leckeren Abendessen fielen wir nur noch ins Bett. Am nächsten Morgen ist unser Transfer pünktlich um 11.30 Uhr da, die Koffer werden eingeladen und es geht los zu neuen Abenteuern. Wir bekommen die Ausreisezettel zum Ausfüllen und einen Zettel in die Hand gedrückt, worauf steht, dass wir zweimal umsteigen müssen. Auch gut, man wird uns ja wohl sagen, wann es soweit ist. Erstmal machen wir uns auf den Weg zum Grenzübergang nach Botswana. Die Straße ist wie mit einem Lineal gezogen und soweit das Auge reicht, ist nur Wald zu sehen. Mitten in diesem Nirgendwo taucht plötzlich ein Maschendrahtzaun auf, daneben steht ein Container. Wir haben den Grenzposten von Simbabwe zur Grenze nach Botswana erreicht. Da wir die Visumzettel schon ausgefüllt haben, ist es eine zügige Abfertigung: kurz auf den Zettel geschaut, Stempel in den Pass und fertig, wir können aus Simbabwe ausreisen, scheinbar ist nur die Einreise nach Simbabwe etwas schwieriger. Dann werden unsere Koffer ausgeladen und wir gehen zu Fuß über die Grenze, es ist in der Nähe des Ortes Kazungula. Eigentlich ein Vierländereck, hier treffen die Staaten Sambia, Simbabwe, Namibia und Botswana aufeinander. Auf dieser Seite der Grenze müssen wir nun auch als erstes zum Grenzposten, wie gehabt Einreisezettel ausfüllen, der Grenzer wirft einen Blick auf den Zettel, Stempel in den Pass und wir dürfen nach Botswana einreisen. Schon nach ein paar Metern hält der Jeep wieder, wir müssen aussteigen und mit den Schuhen auf einen getränkten Lappen steigen, in Simbabwe soll es Maul- und Klauen-Seuche geben. Auf der botswanischen Seite stehen viele, viele Lastwagen und warten auf die Einreise nach Simbabwe. Über diese lange Warteschlange gab es sogar einen Bericht bei uns im Fernsehen. Der ganze Ort Kazangula lebt praktisch von den LKW-Fahrern, die hier teilweise eine ganze Woche auf ihre Weiterfahrt warten müssen. Die Grenzposten in Simbabwe sind eben nicht so schnell, das haben wir bei unserer Ankunft in Victoria Falls auch schon gemerkt.

Dann geht es in ziemlichem Tempo weiter, erst über eine Asphaltstraße, dann, an einer Baustelle über eine Sandpiste. Es staubt wie verrückt - willkommen in Afrika. Man merkt, dass Botswana zu den am dünnsten besiedelten Ländern der Erde gehört, wir kommen an keinem Dorf vorbei. Erst als wir uns Kasane nähern, sehen wir wieder Häuser. Die Häuser sehen überhaupt nicht ärmlich aus, es stimmt scheinbar, dass Botswana sich von einem der ärmsten Länder der Erde zu einem Land mit mittlerem Einkommen entwickelt hat. Hier werden wir wieder zum Grenzposten gefahren, diesmal Ausreise aus Botswana. Es ist wieder ganz easy, Zettel, die wir schon während der Fahrt im Jeep ausgefüllt haben, vorlegen, Stempel in den Pass und weiter geht’s. Nun steigen wir in ein Aluminiumboot, scheinbar unsere letzte Etappe. Als erstes erhalten wir Einreisezettel für Namibia, wir wussten gar nicht, dass die Zambezi Queen in Namibia liegt. Also heißt es wieder Zettel ausfüllen, unsere Pass-Nummer können wir aber immer noch nicht auswendig.

Dann geht es los, die Fahrt mit dem Boot ist toll. Wie immer der oder die Flüsse hier heißen, es müssen der Sambesi und der Chobe River sein, es ist sehr beeindruckend. Überall wächst Schilf, es sieht wie ganze Inseln aus, Unmengen von Vögeln sitzen in den vereinzelt wachsenden Bäumen. Dann nähern wir uns anscheinend dem Grenzposten von Namibia, das Boot wird langsamer, biegt in Richtung Ufer ab und fährt ein Stück auf den Strand. Wir müssen über den Bug aussteigen und durch schönen, weißen Pudersand zur Grenzstation gehen. Hierbei handelt es sich um eine einfache kleine Baracke und der Grenzposten muss erst von seinem Mittagessen weg geholt werden. In dem Raum steht ein einzelner Schreibtisch, dahinter hängt ein Bild des Präsidenten und neben dem Schreibtisch steht ein Karton mit Ein- bzw. Ausreisezetteln. Gleiches Spiel wie gehabt: Zettel abgeben, Stempel in den Pass und wir sind fertig. Unser Bootsführer lässt sich noch einen Stapel Einreisezettel geben und erklärt uns, dass für die nächsten Tage die Zettel vom Personal der Zambezi Queen ausgefüllt würden, wir müssen nur unseren Pass abgeben. Als wir vom Grenzposten abfahren, biegen wir um eine Kurve und nun können wir die Zambezi Queen sehen.

Es sieht toll aus - dieses „Hausboot“, das dort im Chobe River vor Anker liegt, wird nun für die nächsten Tage unser Feriendomizil sein. Wir werden vom Kreuzfahrtdirektor in Empfang genommen und erst einmal auf das Sonnendeck gebracht. Dort werden wir mit einem Glas Sekt empfangen. Das Deck sieht Klasse aus: viele Sitzecken mit Sofas und Sesseln und Esstische für 26 Personen. Dann wird der Lunch serviert - wir sind die ersten Gäste an Bord, dazu gibt es Weißwein. Die Küche ist sehr gut und der Wein ebenfalls.

Danach werden wir in unsere Kabinen geführt. Die liegen auf dem Mitteldeck ganz vorne, sie sind super schön und haben sogar einen Balkon. Zwischen unseren Kabinen befindet sich die Brücke. Wir sind jedenfalls total begeistert und machen es uns nach dem Auspacken auch gleich auf unserem Balkon bequem. Der Ausblick ist herrlich. Der Chobe River ist hier der Grenzfluss zwischen Botswana und Namibia. Mitten in einer Schilfinsel steht ein Flaggenmast mit der Flagge von Botswana, anscheinend ist dort die Grenze.

Dort ist auch ein einzelner Grenzgänger unterwegs, ein Elefant steht im Schilf und frisst sich durch. Auf der Botswana Seite liegt der Chobe National Park mit seiner großen Elefanten-Population.

Langsam treffen nicht nur die anderen Gäste ein. Die Queen liegt hier vor Anker, nur bei nicht so starkem Wind fährt sie ein kleines Stück den Fluss entlang. Das ist heute der Fall. Als alle Gäste an Bord sind, wird der Anker eingeholt und die Zambezi Queen fährt langsam in Richtung Grenzposten von Namibia. Dort umfährt sie eine Schilfinsel und es geht Richtung Westen.

Wir sehen Fischadler, andere Vögel, Nilpferde und Elefanten, es ist einfach irre.

Die Hippos steigen hier teilweise ganz aus dem Wasser und man hört von überall ihr Gegrunze. Die Elefanten kommen in ganzen Herden aus dem Chobe National Park runter zum Fluss zum Trinken. Aber sie gehen auch durch das Wasser, um zu einer Schilfinsel zu gelangen. Das Schilf wird von ihnen ausgerissen, dann ein paar Mal durch die Luft geschüttelt bevor das Grasbüschel im Elefantenmaul verschwindet. Das machen die Elefanten, um eventuelle kleine Tiere aus dem Gras heraus zu bekommen.

Die Zambezi Queen fährt ganz nahe an das Ufer heran, mit dem Bug etwas aufs Ufer rauf, so dass wir eine Elefantenherde beobachten können. Unser Bug ist jetzt in Botswana, wird uns erzählt. Die riesigen Tiere kommen auch wirklich ganz nah an unser Schiff heran. Angst kennen sie nicht, aber es sind hier auch täglich viele Boote unterwegs. Langsam dreht die Zambezi Queen, wir haben von unserem Balkon eine super Sicht auf die ganze Landschaft. Einzelne Elefanten ziehen schon wieder vom Fluss weg in den Chobe National Park. Ein Jeep steht dort am Ufer, besetzt mit Besuchern des National Parks, die die Tiere hier am Fluss beobachten. Auch auf der Rückfahrt sehen wir noch etliche Nilpferde. Von einigen sehen wir nur die Köpfe aus dem Wasser gucken, andere sind ganz aufgetaucht und gehen grasend über die Schilfinseln, bei einigen haben sich Ibisse auf dem Rücken niedergelassen, es ist ein ungemein friedliches Bild. Zum Abschluss dieses tollen Tages gibt es noch einen super schönen Sonnenuntergang. Vor dem Abendessen werden wir noch einmal alle vom Kreuzfahrtdirektor und einem anderen Mitglied der Crew (Wayne) begrüßt. Außer uns sind noch zwei deutsche Ehepaare an Bord, sonst kommen alle aus Südafrika. Nach einem leckeren Essen und einer letzten Weintrauben-Schorle heißt es für uns gegen 22 Uhr „good night“, wir können nicht mehr, Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Die Betten sind hier sehr bequem und wir haben wunderbar bei ganz offenen Fenstertüren geschlafen (den Fliegengittern sei Dank). Beim Frühstück bekommen wir unsere Pässe und die Ein- und Ausreisezettel. Heute geht es nach Botswana zum Chobe National Park. Also hinein in eines der Aluminiumboote der Queen und zum Grenzposten von Namibia, raus aus dem Boot, zur Grenzstation, Zettel abgeben, Stempel in den Pass, wieder aufs Boot und weiter nach Kasane, Botswana. Dort natürlich erst einmal rein in die Grenzstation, Zettel abgeben, Stempel in den Pass. Wenn das so weitergeht, haben wir, wenn wir wieder zu Hause sind, keinen Platz mehr im Pass. Danach werden wir von einem Ranger in Empfang genommen, die Jeeps sind ziemlich hoch, aber ich schaffe es doch, dort hinein zu kommen. Wir müssen von Kasane aus circa 5 km bis zum Eingang des National Parks fahren. Unterwegs sehen wir noch außerhalb des Parks etliche Büffel. Der Park ist nicht eingezäunt, also könnte einem theoretisch hier überall ein wildes Tier begegnen, sogar Löwen oder Leoparden. Laut dem Ranger bleiben die Tiere aber meistens innerhalb des National Parks. Ein Eingangstor gibt es aber trotzdem, natürlich muss hier auch ein Eintrittsgeld gezahlt werden, das bei uns schon im Reisepreis inbegriffen ist.

Nun sind wir also im Chobe Park. Er wurde 1967 als erster Nationalpark in Botswana gegründet. Im Gebiet des Parks existierte eine größere Siedlung, die nach und nach ausgedünnt wurde. Seit 1975 leben keine Menschen mehr im Park. Durch Erweiterungen in den Jahren 1980 und 1987 erreichte der Park seine heutige Ausdehnung von 10.566 km². Er ist Teil des geplanten grenzüberschreitenden Schutzgebiets Kavango-Zambesi-Transfrontier. Einer der Höhepunkte im Chobe sind die riesigen Elefantenherden. Die Elefanten leben im gesamten nördlichen Botswana und nordwestlichen Simbabwe und bilden in diesem Gebiet eine Population von etwa 120.000 Tieren. Die Population hat sich vom Tiefpunkt um 1900 mit einigen Tausend Tieren erholt und wurde glücklicherweise nicht zu hart vom massiven Wildern in den 70er und 80er getroffen. Die Elefanten im Chobe Nationalpark begeben sich auf jahreszeitliche Wanderungen von bis zu 200 km vom Chobe- und Linyanti-Fluss, wo sie sich in der Trockenzeit sammeln, zu den Pfannen im Südosten des Parks in der Regenzeit. Es wird gesagt, dass die hiesigen Elefanten die größten in Afrika sind, obwohl ihre Stoßzähne eher klein sind. Wir haben ja schon gestern etliche dieser Riesentiere am Chobe River gesehen, mal sehen, was uns heute alles erwartet. Wir sitzen in einem rein deutschsprachigen Jeep, also gibt es auch mit den Mitreisenden keine Verständigungsprobleme. Die Wege im Park sind reine Sandpisten und die Sträucher sehen fast alle ziemlich vertrocknet aus. Teilweise hat man einen herrlichen Blick über den Chobe River. Ein großes Krokodil liegt in der Sonne und wartet auf Beute. Und natürlich begegnen wir überall im Park den Dickhäutern, fressend wandern sie über die Savanne. Impalas ziehen durch den Park und grasen ganz friedlich, also keine Gefahr, es sind keine Löwen in der Nähe. Auch der Wappenvogel (die Gabelracke) von Botswana lässt sich fotografieren. Wie für uns bestellt, stehen auch Büffel am Weg. Einer hat eine ziemliche Wunde an der Seite, ob er wohl mit einem Löwen gekämpft hat? Am Ufer des Chobe River liegen etliche Nilpferde. Noch ist es nicht so warm, sie können also in der Sonne liegen und sich von ihrem nächtlichen Ausflug erholen. Nach einiger Zeit kommt eine Herde Giraffen in Sicht. Einige spreizen die Beine, um mit ihren langen Hälsen bis zur Erde zu kommen. Unser Ranger klärt uns auf: sie lecken von der Erde Mineralien auf. Es ist ein tolles Bild, manchmal weiß man gar nicht, welche Beine zu welchem Tier gehören. Es sind wunderbare Momente hier im Chobe Park, die Giraffen lassen sich durch uns überhaupt nicht stören. Dann geht es weiter und zwar ziemlich schnell. Ob der Ranger uns etwas Tolles zeigen will? Gerade hat er über Funk mit jemandem Kontakt gehabt. Wir nähern uns einer kleinen Elefantenherde, die anscheinend gerade vom Fluss hoch gekommen ist Die Haut der Tiere sieht teilweise noch feucht aus, hier haben sie scheinbar gerade ein Sandbad genommen, aber dafür sind wir zu spät. Eine große Impala Herde steht ganz in der Nähe. Nun geht es in schneller Fahrt runter zum Chobe River. Dort sitzt ein Fischadler im Baum und hält nach Beute Ausschau. Etwas weiter liegt eine Herde Büffel im Sand, so als ob sie ein Sonnenbad nehmen.

Auch hier bleibt der Ranger einige Zeit stehen, so dass wir die Tiere gut beobachten können. Zum Wasser sind wir aber gefahren, um hier eine kleine Pause zu machen. Am Fluss stehen etliche Jeeps, alle Safarigäste sind ausgestiegen. Es gibt jede Menge zu trinken. In circa 200 Metern Entfernung von den Büffeln gehen wir mit einem Getränk in der Hand am Wasser entlang, so als ob wir am Strand in der Karibik wären und nicht in einem Park voller wilder Tiere. Der National Park ist sehr schön, hier kann man bestimmt auch einen schönen Urlaub verbringen und viele interessante Safari Fahrten erleben. Viel zu schnell sind wir wieder am Parktor. Nun geht es zurück nach Kasane zur Grenzstation: Zettel abgeben, Stempel in den Pass und weiter aufs wartende Boot der Zambezi Queen. Bei der Grenzstation von Namibia ist gerade Mittagspause, wir fahren illegal rein nach Namibia.

Zurück auf der Zambezi Queen wartet schon der Lunch auf uns, sehr lecker. Außerdem werden unsere Pässe eingesammelt, Bernhard von der Crew wird später zur Grenzstation fahren und alle Pässe abstempeln lassen, der Grenzbeamte hat uns ja alle bei der Ausreise heute Morgen gesehen. Der Vormittag war heute wirklich toll, mal sehen, was uns der Nachmittag noch bringt. Nach dem Lunch und einer kleinen Verschnaufpause auf unserer Kabine geht es wieder los. Wieder werden wir mit den Aluminiumbooten nach Kasane gebracht, dort steigen wir auf ein doppelstöckiges Ausflugsboot um. Mit diesem Boot fahren wir nun ganz gemütlich den Chobe River direkt am Ufer des Chobe Nationalparks entlang. Es sind viele dieser Ausflugsboote unterwegs. Auch ein Fotosafariboot kommt vorbei. So etwas wird jetzt in Kasane angeboten: eine Profi-Kameraausrüstung ist an Bord, man fotografiert und bekommt am Ende seine Fotos auf einen USB-Stick gezogen. Eine tolle Sache, wenn man keine Kamera hat. Trotz der vielen Boote ist es hier am Fluss ganz still und friedlich, man hört eigentlich nur die Geräusche der Tiere und davon sehen wir wieder viele: unzählige Elefanten, Paviane, Büffel, einer badet sogar, Hippos und jede Menge Vögel. Unser Reiseleiter von der Zambezi Queen beantwortet bereitwillig alle Fragen während er immer wieder Snacks und Getränke verteilt. Auf unsere Frage erzählt er uns, dass im Chobe National Park natürlich auch Löwen und Leoparden unterwegs sind. Da es aber in dem Park für Antilopen und Büffel genug zu fressen gibt, bleiben auch die Großkatzen im Park. Man bräuchte, obwohl kein Zaun um den Park ist, wirklich keine Angst haben - ich weiß ja nicht so recht… Langsam machen sich die Elefanten wieder auf den Weg zurück in den Chobe Nationalpark, sie haben für heute genug im Wasser geplanscht. Das ist auch das Signal für die Ausflugsboote, die sich ebenfalls auf den Rückweg machen. Der Fluss liegt ganz ruhig in der Sonne und darüber schwebt ein großes Wolkensegel, einmalig schön. In Kasane warten die Boote von der Zambezi Queen auf uns, es war ein super Nachmittag. Auf unserem Hausboot wartet schon die nächste Überraschung auf uns. Heute Abend gibt es an Land in der Boma (einem mit Palisadenwänden eingezäuntem Arial unter freiem Himmel) Essen. Um 7 Uhr werden wir mit den Booten rüber gebracht. An Bord ist heute eine regelrechte Mückenplage, ein Glück, das wir uns eingecremt haben. An Land kann man trotz aufgestellter Fackeln kaum etwas sehen. Begrüßt werden wir wieder mit Champagner. Die Tische und Stühle stehen im Halbkreis um das Feuer, direkt gegenüber hat die Crew das Buffet aufgebaut. Als erstes wird eine Suppe in kleinen Eisentöpfen serviert. Danach bedienen wir uns am Buffet: es gibt Salat, Bohnen, Reis, Kürbis, Fisch, Stroganoff, und Ochsenschwanz. Dazu gibt es Wein oder Bier, soviel man möchte. Das Dessert, eine typisch südafrikanische Spezialität, Malva-Pudding, wird wieder serviert. Das Dessert ist ein gebackener Nachtisch mit einer süßen Soße. Es wird warm serviert und wenn man ein Stück absticht, dann ist der Teig vollständig von der süßen Soße durchtränkt. Nach einer Portion Malva-Pudding bist du garantiert rundherum satt und zufrieden. Die Afrikaner nennen diese Dessert Seelenbalsam. Nach dem Essen hat die Crew noch einige Lieder vorgetragen, zum Schluss die namibische Nationalhymne. Und das alles bei Vollmond und unter einem klaren südlichen Sternenhimmel, es war sehr stimmungsvoll.

Es ist Sonntag. Geweckt werden wir von Stimmen aus der Fahrerkabine. Heute steht eine Fahrt zu einem namibischen Dorf auf dem Programm und nach den Stimmen zu urteilen fahren wir mit der Zambezi Queen dorthin. Es wird eine tolle Fahrt, beim Frühstück können wir auf die vorüberziehende Landschaft gucken. Kurz vor dem Dorf steigen wir wieder in die Aluminiumboote um und fahren damit das letzte Stück. Die Hütten liegen in der Nähe des Flusses. Große Bäume stehen zwischen den Hütten, den Schatten der Bäume kann man im Sommer bestimmt gut vertragen. Ein alte Baobab, er soll über 1000 Jahre alt sein, ist der Treffpunkt des Dorfes. Die Babys werden, wenn sie eine Woche alt sind, in dem Sud aus der Rinde gebadet, damit sie so stark werden wie der Baobab. Wenn sie dann anfangen zu laufen, bekommen sie Ketten aus der Wurzel des Baumes um die Handgelenke, die Hüfte und die Fußgelenke, damit ihnen nichts passiert und sie so alt werden wie der Baobab. Wir machen einen Rundgang durch das Dorf und werden dabei von einem weiblichen Crewmitglied, Rosemarie, geführt. Sie stammt aus diesem Dorf und legt hier mit circa 100 Leuten. Es ist eine Ansammlung der für die Gegend typischen Lehmhütten, die ungefähr 12 Jahre halten. In dem eingezäunten Vorplatz jeder Hütte wird gekocht. Die Singles leben in Hütten ohne Zaun, da sie zum Essen zu ihren Familien gehen. Auch ein Hausneubau konnten wir besichtigen. Der Besitzer brauchte mehr Platz, da er sich eine dritte Frau genommen hat. Für den Neubau stellt man Baumstämme auf, bringt dazwischen Zweige an und verschmiert dann alles mit Lehm. In einer „Küche“ mörsert eine Frau gerade eine Art Getreide, es soll Mais sein. Daraus wird Bier gemacht. Zugegebener Maßen sieht es nicht lecker aus, aber Rosemarie versichert uns, dass es im Dorf sehr beliebt ist. Hier in der Küche werden auch die Schlafmatten zum Lüften ausgelegt, keine Ahnung wie ältere Menschen darauf schlafen und vor allem morgens wieder aufstehen können. Das Haus des Häuptlings ist richtig feudal mit Generator und Voltaik-Anlage. Er besitzt einen Fernseher und ein Radio. Dann schauen wir uns noch ein wenig auf eigene Faust in dem Dorf um. Auf den Feldern am Dorfrand wächst einiges an Gemüse und auch Obst, wobei einiges schon abgeerntet wurde. Um wilde Tiere zu vertreiben, wenn sie sich mal ins Dorf verirren, haben sie hier viele Hunde. Dann kommen von überall her Frauen mit Plastikstühlen und auch etliche mit ihren Kindern in Tragetüchern. Langsam machen wir uns wieder auf den Rückweg, man weiß ja nicht, ob uns gerade ein Löwe oder Leopard beobachtet und wir sind ganz alleine hier etwas außerhalb des Dorfes. Als wir wieder beim Baobab eintreffen, sehen wir auch, wo die Frauen hinwollten. Unter dem Baum warten schon alle Frauen und Kinder aus dem Dorf, sie wollen uns noch etwas vorführen. Dann geht es los: ein paar Jungen schlagen die Trommel, die Frauen singen, eine von ihnen tanzt. Natürlich wollen sie auch noch etwas verkaufen und sie haben eine Box fürs Trinkgeld aufgestellt. Es war sehr interessant, zu sehen, wie die Menschen auch heute noch hier auf dem Land leben: Kochen unter freiem Himmel, Schlafen auf Schilfmatten auf dem Boden, kaum Möbel. Das macht eine bewusst, wie gut wir es haben und welcher Unterschied auch zu dem Komfort unseres Hausbootes besteht. Auf der anderen Seite ist natürlich auch zu bedenken, was genau Jobs auf der Zambezi Queen für dieses Dorf bedeuten (denn ein Großteil der Erwachsenen arbeiten an Bord des Schiffes in Schichten z.B. als Köchin oder als Kellner und sorgt hier im Dorf für den Unterhalt der Familie).

Dann geht es zurück zur Zambezi Queen und uns zieht es wieder auf unseren Balkon, um in aller Ruhe die Tiere zu beobachten. Natürlich kommen wieder jede Menge Elefanten aus dem Chobe Nationalpark runter zum Fluss, um sich zu erfrischen. Auch ganz kleine Elefanten sehen wir. Einer macht sich einen Spaß daraus aus einer Vertiefung hochzuklettern, dann zum Wasser zurück zu gehen, wieder rein in die Rinne und das Spiel beginnt von vorne, es hat Spaß gemacht, den Kleinen dabei zu beobachten. Andere Elefanten nehmen erst einmal ein Sandbad und tauchen dann in den Fluss, um den Sand wieder abzuspülen. Unsere Kameras klicken jedenfalls fast ununterbrochen und die Schiffscrew lästert schon, was wir wohl mit den vielen Elefantenbildern machen wollen. Aber wer weiß, vielleicht ist ja das Bild der Bilder dabei. Aber nicht nur Elefanten werden von uns fotografiert, es gibt hier im Chobe River unendlich viele Nilpferde, man hört sie eigentlich ständig, auch wenn man sie nicht immer sieht. Und es gibt hier Vögel von denen wir noch nie gehört haben. Als wir wieder an dem Liegeplatz angekommen sind, gibt es Hightea, hoffentlich mit Scones, die waren nämlich sehr lecker. Unser Wunsch ist erhört worden, es gibt tatsächlich Scones und außerdem Sandwiches und Möhrentorte.

Danach kommt schon unser letzter Ausflug, die Zeit vergeht immer viel zu schnell. Wir fahren mit den Aluminiumbooten zu den Stromschnellen. Der Chobe River liegt still im Sonnenschein, es ist ganz ruhig, nur die Hippos geben ihr Konzert, lassen sich aber diesmal nicht sehen. Auf unserem Weg sehen wir wieder etliche Vögel, die es bei uns nicht gibt: Schlangenhalsvogel und Rotbrust-Glanzköpfchen (ein nektarfressender Sperlingsvogel). Vorbei an Schilfinseln durchsetzt mit Papyruspflanzen geht die Fahrt weiter. Dann wird der Fluss schmaler und das Wasser wird unruhiger. Wir nähern uns anscheinend den Stromschnellen. Aber erst einmal wird etwas Fahrt weggenommen und wir treiben langsam auf einen Kormoran-Nistplatz zu. Der Baum ist von ihrem Kot schon fast ganz abgestorben. Dann nimmt unser Fahrer wieder Fahrt auf, es geht in das kabbelige Wasser. Das Boot legt sich in eine Kurve, einer hat nicht aufgepasst und sitzt plötzlich auf dem Boden, das Gelächter ist groß. Durch die Aktion ist unser Boot in eine etwas größere Welle geraten und einige Leute werden ganz schön nass. Es macht echt Spaß! Hoffentlich kippt das Boot nicht um, auch hier gibt es Nilpferde und Krokodile...

Ein herrlicher Tag geht langsam zu Ende. Wir müssen wieder zurück zur Queen. Bevor es wieder durch die Stromschnellen geht, gibt es zur Stärkung erst nochmal ein Glas Wein. Im Westen macht sich die Sonne langsam bereit unterzugehen, es sieht toll aus. Kaum Wolken am Himmel, das wird bestimmt ein super Sonnenuntergang. Die Zambezi Queen liegt in ganz ruhigem Wasser vor uns, die Kameras klicken ununterbrochen, es ist ein absolutes Postkartenbild. Unser letzter Sonnenuntergang am Chobe River. Wir sind noch nicht mal fort von hier und ich denke schon wieder: hier möchte ich auch noch einmal her.

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