Das Bordkonto auf Kreuzfahrt – bequem und sicher oder unübersichtlich?

Kreuzfahrt-Neulinge fragen sich häufig, was denn nun genau das Bordkonto ist, was man dafür braucht, wie die Abrechnung geht und ob es sicher ist. Gerne wollen wir hier Antworten geben.

Wenn während der Einschiffungsprozedur die Daten der Passagiere aufgenommen werden, wird auch das Bordkonto eröffnet. Über dieses Bordkonto werden sämtliche Ausgaben an Bord bargeldlos abgerechnet. Das betrifft nicht nur Getränke oder Spezialitätenrestaurants, sondern auch Wellnessbehandlungen, Landausflüge, Fotos, Käufe in den Geschäften der Schiffe… Bei Hochseekreuzfahrten wird oft schon beim Ausfüllen des Bordmanifestes vor Beginn der Schiffsreise nach einer Kreditkarte zur Abrechnung der Bordrechnung gefragt, um das Einschiffen zu vereinfachen. Ansonsten legt man bei der Einschiffungsprozedur eine Kreditkarte vor; teilweise werden auch EC-Karten akzeptiert oder man zahlt Bargeld als Kaution ein. Kreditkarten sind nicht nur international am verbreitetsten, sondern sie sind auch, wegen höherer Belastungsgrenzen und da man nicht gegebenenfalls erneut auf das Konto einzahlen muss, bequemer. Sollte nicht Euro die Bordwährung sein, kann man teilweise festlegen, ob die Abrechnung in Bordwährung erfolgen oder ob die Währung bereits an Bord umgerechnet und die Kreditkarte in Euro belastet werden soll. Letzteres ist durch einen schlechteren Wechselkurs der Reederei meist ungünstiger, man sollte sich jedoch bei seiner Bank, auch über eventuell fällige Auslandsgebühren der Kartennutzung, erkundigen.

Ist das Bordkonto eröffnet und die Einschiffung abgeschlossen, erhält man eine Bordkarte, die als Identifizierung dient und mit der dann „bezahlt“ wird. Bei jeder kostenpflichtigen Leistung erhält man eine Quittung – in doppelter Ausfertigung, eine für das Schiff, eine als persönliche Kopie für den Gast -, die unterschrieben werden muss und anhand der später abgerechnet wird. Außerdem werden pauschal erhobene Trinkgelder vom Bordkonto abgebucht und ein mögliches Bordguthaben schon vor Beginn der Kreuzfahrt hier gutgeschrieben.

Ein Bordkonto kann für jeden Passagier einer Kabine einzeln angelegt werden oder für alle Passagiere einer Kabine gelten. Außerdem kann eine Kreditkarte für mehrere Bordkonten gelten, zum Beispiel wenn eine Familie mehrere Kabinen belegt, wenn für jedes Bordkonto schriftlich die Übernahme der Kosten erklärt wird.

Das Bezahlen mit der Bordkarte macht das Leben an Bord einfach, bequem und sicher; es muss kein Bargeld herumgeschleppt werden. Nachtteilig ist allerdings, dass man unter Umständen den Überblick über seine Ausgaben verlieren kann. Es besteht aber bei vielen Schiffen die Möglichkeit, auf dem Fernseher die Bordrechnung einzusehen oder sich zwischendurch an der Rezeption einen Ausdruck der Rechnung zu holen. Kinder können mit ihren Bordkarten übrigens meist nichts oder nur sehr geringe Beträge bezahlen. Außerdem sollte man wie bei EC-Karten etc. die Karten wegen der Magnetstreifen nicht neben Handys oder Magneten legen. Bei defekten Bordkarten gibt es an der Rezeption aber Ersatz.

Am letzten Abend der Schiffsreise wird das Bordkonto geschlossen und man erhält eine detaillierte Aufstellung der angefallenen Kosten. Gibt es keine Beanstandungen, wird die Rechnung unterschrieben und bei Hinterlegung einer Kreditkarte oder bei EC-Karten einfach abgebucht; bei Barzahlung muss entweder nachgezahlt werden oder man erhält einen möglichen Restbetrag zurück. Spätere Ausgaben werden bei manchen Reedereien bar bezahlt. Bei anderen kann man das Bordkonto nach Bezahlen der Rechnung erneut belasten und kann die dann im Vergleich nur noch kleine Rechnung am nächsten Morgen noch ausgleichen.

Ein Bordkonto ist also beinahe wie bargeldloses Zahlen auf Probe in einer abgespeckten Form – es ist bequem und sicher, man gibt nur wenige Daten preis und behält aufgrund der überschaubaren Dauer und Kontrollmöglichkeiten auch den Überblick über seine Ausgaben.