Was gehört in die Reiseapotheke für eine Kreuzfahrt?

Stellen Sie sich vor, Sie freuen sich auf das Kapitänsdinner – und Ihr Magen spielt nicht mit. Oder Sie haben schlicht Kopfschmerzen und der lange geplante Landausflug wird eher anstrengend als unvergesslich.

Auf einer Städtereise alles kein Problem, die nächste Apotheke ist nicht weit. Oder bei Urlaub in einem Ferienhaus verschiebe ich den Ausflug auf morgen. Auf einer Kreuzfahrt wechseln die wunderschönen Ziele jedoch täglich und Bordarzt und –apotheke sind teuer. Umso wichtiger ist es, die Reiseapotheke mit allem Wichtigen zu versehen.

Wir möchten Ihnen hier einige allgemeine Hinweise geben, aber das Wichtigste zuerst. Informieren Sie sich bei Fernreisen über spezielle Impfungen, Prophylaxe oder Medikamente bei Ihrem Hausarzt, einem Tropenmediziner oder beim Auswärtigem Amt. Denken Sie an eine Auslandskrankenversicherung sowie alle für Sie notwendigen Medikamente in ausreichender Menge und gegebenenfalls an eine Kühltasche oder Ähnliches. Wie bei jeder Flugreise sollten Sie zudem eine Bescheinigung des Arztes bei Mitführung von speziellen Medikamenten und Spritzen parat haben. Außerdem sollten Sie die Haltbarkeit überprüfen und die Beipackzettel mitnehmen.

In jede Kreuzfahrt Reiseapotheke, unabhängig vom Reiseziel, gehören:

- Medikamente gegen Übelkeit, Reisetabletten (dazu unten mehr)

- Medikamente gegen Fieber und Schmerzen (ggf. Fieberthermometer)

- Pflaster und eventuell Schere, Pinzette, Mullbinden und Desinfektionsmittel zur Wundversorgung

- Ohren-, Nasen-, Husten-, Schnupfen-, Immunstärkungsmittel (alles, was Sie bei Erkältungen anwenden)

- Magen-Darm-Tabletten

- Ein Schmerzgel gegen Prellungen und Stauchungen

- Sonnencreme, da die Sonne gerade auf Seetagen doch schnell für so manche Rötung sorgen kann

Für viele außerdem unverzichtbar:

- Salbe gegen Hautausschlag oder Herpes oder – falls die Sonnencreme mal nicht ausgereicht hat - Sonnenbrand

- Augentropfen und Allergiemittel

- Mückenschutz und Salbe gegen Insektenstiche

- Handcreme, da die häufige Nutzung der bordeigenen Desinfektionsmittel beim Betreten von Schiff und Restaurants die Haut angreifen kann

Sie müssen also nichts Ungewöhnliches, sondern allenfalls eine etwas umfangreicher ausgestattete Reisapotheke mitnehmen, damit Sie auf Ihrer Schiffsreise gegen alle kleineren und ungefährlicheren Beschwerden gerüstet sind. Achten Sie zudem auf kühle und trockene Lagerung, gegebenenfalls die Zeitverschiebung und die sichere Aufbewahrung außerhalb der Reichweite von Kindern.

Und dann – die Seekrankheit auf Kreuzfahrten…

Ein Thema, dass Neulinge und den einen oder anderen alten Hasen auf Kreuzfahrten stark beschäftigt, ist die Seekrankheit. Auch wenn moderne Kreuzfahrtschiffe mit Stabilisatoren ausgestattet sind, kann es bei zu starkem Seegang oder in Kombination mit zu viel Essen oder Alkohol zu Schwindelgefühlen, kaltem Schweiß, Übelkeit oder Erbrechen kommen – gerade einmal 15% der Deutschen haben noch nie an Seekrankheit gelitten. Seekrankheit wird durch den Widerspruch von schwankendem Schiff und nicht veränderter Körperposition, weswegen die Augen dem Gehirn keine Bewegung melden, ausgelöst. Es ist also keine Krankheit, sondern das Gehirn wird Opfer einer Illusion – was das Ganze aber natürlich nicht besser macht…

Gegen Seekrankheit gibt es unterschiedliche Präparate wie Tabletten, Kaugummis oder Pflaster, die leider häufig müde machen. In schlimmen Fällen gibt es in der Regel an der Rezeption kostenlos stärkere Reisetabletten. In leichteren Fällen helfen der Aufenthalt unten in der Mitte des Schiffes oder frische Luft und der Blick auf den Horizont. Auch Akupressur-Armbänder und Ohrakupunktur haben bei vielen gute Erfolge.

Wir hoffen, dass diese Hinweise zur Reiseapotheke – und zur Seekrankheit – Ihnen Gelassenheit geben, damit Sie sich unbeschwert auf Ihre Traum-Kreuzfahrt freuen können.