Die Augusta Victoria – ein besonderes Kreuzfahrtschiff, weil…

Von Kreuzfahrtexperte, 26.08.2022

Um mit den britischen Reedereien mithalten zu können, bestellte die Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft (HAPAG) 1887 zwei Schnelldampfer. Eines davon wurde in Stettin gebaut und wurde nach der deutschen Kaiserin Auguste Viktoria, Gattin von Kaiser Wilhelm II., benannt – allerdings leider falsch. Am 1. Dezember 1888 lief die 145 Meter lange Augusta Victoria in Stettin unter den Augen der Kaiserin vom Stapel und wurde am 24. April 1889 der HAPAG übergeben. Im Mai 1889 absolvierte sie als größtes deutsches Passagierschiff (von 1888 bis 1889) und als dritter Doppelschrauben-Schnelldampfer auf der Route die bis dahin schnellste Jungfernfahrt über den Atlantik in Ost-West-Richtung, die beiden Dampfer der britischen Inman Line waren jedoch größer und schneller.

Die Passagiere der Augusta Victoria waren wie zu der Zeit auf der Route üblich meist Auswanderer. Da diese den Nordatlantik allerdings nicht im Winter überquerten, wurden die Schnelldampfer der HAPAG in ihrem ersten Winter aufgelegt und brachten nichts ein. Für den nächsten Winter entschloss der sich der Leiter des Passagierdienstes Alfred Ballin eine Kreuzfahrt anzubieten; kleinere „Vergnügungsreisen“ hatte es schon gegeben, aber diese Reise wird meist als die erste Kreuzfahrt bezeichnet. Von und nach Cuxhaven sollte am 21. Januar 1891 eine luxuriöse Mittelmeerkreuzfahrt starten und circa 50 Tage dauern. Die Kosten zwischen 1600 und 2400 Mark der je nach Quelle zwischen 174 und 241 Gäste, darunter 49 Ausländer, 67 Frauen und Ballin selbst, richteten sich nach Lage und Größe der Kabine. Angefahren wurden Southampton, Gibraltar – nachdem die Augusta Victoria als bis dahin größtes Handelsschiff die Straße von Gibraltar durchfahren hatte -, Genua – das nur angefahren werden sollte, wenn dies eine größere Anzahl Gäste wünschte -, Alexandria, Jaffa, Beirut, Konstantinopel, Piräus, Malta, Palermo, Neapel, Lissabon und erneut Southampton. In den Häfen mit längeren Aufenthalten gab es Ausflugsprogramme. Laut eines HAPAG Prospektes stellten „der Comfort und die Eleganz“ der Augusta Victoria „Alles in den Schatten, was bisher auf Oceanschiffen geleistet wurde. Die großen und prächtigen Salons, die Damen-, Musik- und Rauchzimmer u. s. w. sind im reichsten Style ausgestattet worden; die besten Künstler wurden herangezogen, sie durch Gemälde, Schnitzereien und Dekorationen zu schmücken.“ Unterhaltungsmöglichkeiten gab es wenig an Bord, empfohlen wurden „Karten spielen, Wetten auf die Geschwindigkeit des Schiffes abschließen oder die Damen an Bord necken“. In den nächsten beiden Wintern wurden ähnliche Kreuzfahrten angeboten, im Sommer 1894 fuhr die Augusta Victoria von Hamburg aus ins Nordland bis nach Spitzbergen und die sogenannten „Vergnügungsreisen“ wurden neben dem Linienverkehr zum festen Bestandteil des HAPAG Angebotes.

Ab 1894 verband die Augusta Victoria, angeregt vom Norddeutschen Lloyd, auf der Route Genua–Neapel–Gibraltar–New York vom Mittelmeer aus Ziele beidseits des Atlantiks. Nachdem sie im Juni 1895 Ehrengäste zur Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals transportiert hatte, wurde sie 1896/97 nach einer Transatlantikreise in Belfast umgebaut, da sie das langsamste Dampfschiff der HAPAG war. Sie wurde auf 163 Meter verlängert, der mittlere Mast entfernt, die Brücke überdacht und ihr Name in Auguste Victoria geändert. Zwar fand auf dem umgebauten Schnelldampfer im Mai 1897 ein Empfang zu Ehren des 50-jährigen Jubiläums der HAPAG statt, sie war aber trotz des Umbaus langsam und lief am 16. Januar 1904 zum letzten Mal für die HAPAG aus Hamburg nach New York aus.

Im Mai 1904 wurde die Auguste Victoria an die russische Marine verkauft, die sie im Russisch-Japanischen Krieg als Hilfskreuzer einsetzte. Hierfür wurde sie in Libau erneut umgebaut, bewaffnet, die Kohlenlager erweitert und in Kuban umbenannt. Ab Januar 1905 war die Kuban Teil des II. Pazifischen Geschwaders, später behinderte sie als Handelsstörer östlich der japanischen Inseln den Schiffsverkehr Richtung USA und Kanada, kontrollierte neutrale Dampfer und erhielt von diesen Informationen über die Schlacht. Über Indochina, Wladiwostok, Singapur, Dschibuti, den Suezkanal und Algier erreichte die Kuban im August 1905 Libau, wo sie im 1. Dezember 1906 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen wurde.

Am 23. März 1907 wurde die Kuban dann zum Abbruch verkauft und ab Mai in Stettin zerlegt.

 

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