Ein bisschen zu den Anfängen der Flusskreuzfahrten

Von Kreuzfahrtexperte, 22.06.2021

Keine Sträflinge mehr für den Antrieb und nicht mehr nur für Adlige – bei der Flussschifffahrt hat sich einiges geändert…

Natürlich gibt es schon lange Binnenschifffahrt, so sind schon ungefähr um 50 vor Christus auf dem Rhein Menschen und Güter mit Flößen transportiert worden. Später wurde lange Zeit, mit Tieren oder Sträflingen, getreidelt. Als Beginn des Flusstourismus aber könnte man den Anfang des 18. Jahrhunderts sehen, als Adlige und Geistliche den Komfort eines Schiffes bevorzugten, um im Sommer heißen, stinkenden, überlaufenden Städten zu entkommen, also quasi als Sommerfrische.

Wesentlich weiter entwickelt hat sich die Binnenschifffahrt durch die Erfindung der Dampfmaschine Ende des 18. Jahrhunderts; zunächst durch die auf Elbe, Main und Neckar betriebene sogenannte Kettenschifffahrt, bei der in der Fahrrinne eine Kette verlegt war, die dann durch Dampfmaschinen durch das Schiff gezogen wurde, und dann durch die Dampfschifffahrt selbst. Auf der Donau wurde 1812 in Wien das erste Dampfschiff in Betrieb genommen und 1829 die erste Donaudampfschifffahrtsgesellschaft gegründet. Auf dem Rhein fuhr als erstes Dampfschiff 1816 die englische The Defiance bis nach Köln, 1824 dann das Dampfschiff De Zeeuw mit einer Antriebsleistung von 50 PS bis nach Kaub. Von da an ging es schnell voran: 1826 wurde eine Reederei in Köln gegründet, ab 1827 gab es den ersten Liniendienst auf dem Rhein, 1830 dauerte die Fahrt von Wien nach Budapest 14 Stunden 15 Minuten, in umgekehrter Richtung 48 Stunden 20 Minuten, 1836 wurde eine Reederei in Düsseldorf gegründet und ebenfalls ab 1836 fuhren ab/bis Koblenz täglich Dampfschiffe nach Straßburg und Rotterdam. Noch schneller entwickelte sich die Passagierschifffahrt dann als 1835 in Regensburg eine Schifffahrtsgesellschaft eine eigene Werft eröffnete und das dort gebaute Dampfschiff Ludwig I ab 1839 nach einem festen Fahrtplan auf der Donau fuhr sowie als die in Köln beziehungsweise Düsseldorf gegründeten Reedereien ihren unerbittlichen Konkurrenzkampf beendeten und sich 1853 zur Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, abgekürzt KD, zusammen schlossen; sie kamen gemeinsam auf 27 Schiffe und rund 900.000 Passagiere jährlich. Ebenfalls zur Entwicklung der Binnenschifffahrt bei trugen Maßnahmen zur Schiffbarmachung diverser Flüsse, die Flussfahrten ungefährlicher und schneller machten.

Zwar stagnierten irgendwann die Passagierzahlen, unter anderem weil die Eisenbahn zu schnell war, doch durch die Schönheit des Rheintals, über die schon seit Ende des 18. Jahrhunderts gedichtet, gesungen und gemalt wurde, überstand die Schifffahrtsgesellschaft diesen Wandel mehr als gut. Dampfschifffahrten im Rheintal waren bis ins Ausland beliebt, so dass man die Rheinromantik als Beginn des Tourismus bezeichnen könnte und die Schiffe der KD veränderten sich langsam von reinen Transportmitteln zu teils luxuriös ausgestatteten Ausflugsbooten. Auf der Donau ging die Entwicklung von den Postschiffen der Donau Schifffahrtsgesellschaft aus, auf denen es schon ab 1895 elektrische Beleuchtung, Schlafsalons und einzelne Kabinen für die erste Klasse gab. Ab 1912 verband eine Eil-Linie Wien und Linz in siebeneinhalb Stunden mit nur fünf Anlandungen und auf komfortablen Schiffen, die über Luxuskabinen, Bordküche, Büffet und Rauchsalon verfügten. Und auch auf anderen Flüssen entwickelte sich die Passagierschifffahrt, so zum Beispiel in den 1920er Jahren auf dem Neckar, nach seinem Ausbau zur Großschifffahrtsstraße.

Rückschläge in den Fahrgastzahlen brachten natürlich die beiden Weltkriege, in denen die Fahrgastschiffe als Lazarettschiffe oder Truppentransporter eingesetzt wurden sowie die Weltwirtschaftskrise. Zwar wurde schon im Mai 1946 mit zwei Schiffen der Personenverkehr zwischen Köln und Königswinter wieder aufgenommen und bis 1953 18 Schiffe instand gesetzt, aber es dauerte noch bis in die 1960er Jahre, bis sich aus der Passagierschifffahrt moderne Flusskreuzfahrten entwickelten. Ende der 1950er Jahre entschied sich die KD, neben dem Tagesausflugsgeschäft in einem ganz neuen Touristikbereich tätig zu werden – der mehrtägigen Rheinkreuzfahrt zwischen Rotterdam und Basel. Deswegen bestellte sie für 3,2 Millionen D Mark ein Kabinenschiff. Die am 29. Mai 1960 an die Reederei gelieferte Europa war das das erste jemals gebaute Flusskreuzfahrtschiff; sie fuhr ab Juni zwischen Rotterdam und Basel auf dem Rhein. Es folgten weitere Flusskreuzfahrtschiffe, die KD bot zwischen 1960 und 1995 Rheinkreuzfahrten an.

Nach diesem Start der Flusskreuzfahrten begann deren Erfolgsgeschichte, die zu vielen wunderschönen Reisen auf Flüssen nicht nur in Deutschland und Europa, sondern weltweit geführt hat. So sind seit der 1990er Jahren ungefähr 100 Flusskreuzfahrtschiffe auf der Donau zwischen Passau und dem Schwarzen Meer unterwegs und gibt es auch viele exotische Ziele, so werden seit einigen Jahren Flusskreuzfahrten auf dem Brahmaputra angeboten.

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