Reisebericht – Rhône Kreuzfahrt mit der MS Bijou du Rhône

Von Kreuzfahrtexperte, 11.08.2023

Savoir vivre in Frankreich’s Süden – vom 26. April bis 03. Mai 2023 durften wir die Schönheit Frankreichs an Bord der MS Bijou du Rhône von Nicko Cruises erleben. Unsere einwöchige Rhône Kreuzfahrt startete in Lyon und führte erst auf der Saône bis nach Charlon-sur-Saône, dann nach Macon und von dort ging die Reise vorbei an Lyon auf die Rhône nach Viviers, bis runter nach Arles und über Avignon wieder zurück nach Lyon.

Wir waren schon einen Tag früher angereist und konnten uns so die wirklich sehenswerte Stadt Lyon in aller Ruhe anschauen. Auch wenn wir nicht den Berg zur Kirche Notre Dame de Fourvière hinaufgestiegen sind, die Stadt hat auch sonst sehr viel zu bieten. Unser Hotel lag am Place Bellecour, ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der Altstadt mit den malerischen Gassen und Plätzen, der Kathedrale und den Traboules – ein Netz aus versteckten Gängen und Passagen, das früher von den Seidenwebern genutzt wurde, um die Stoffe trocken zu den Flussschiffen zu bringen. Cafés laden an den Straßen zum Verweilen ein und auch abseits vom Sightseeing lässt sich hier die französische Lebensart gut entdecken.

Die Einschiffung auf unserem schwimmenden Hotel ging schnell und so konnten wir vor einem kleinen Schiffsrundgang unsere Kabine auf dem Oberdeck mit absenkbarem Panoramafenster und den schönen Blick auf Lyon genießen. Informationsmaterial, wie die Tischnummer im Restaurant und die für den Tag anstehenden Aktivitäten, lag auf der Kabine bereit und haben uns auch für die Folgetage die Planung unseres Tages sehr vereinfacht. Hungrig von einem halben Tag Sightseeing und dem Spaziergang zum Schiff zur Einschiffung ließen wir uns als erstes eine Kleinigkeit im Restaurant schmecken und erkundeten danach das gemütliche Schiff. Gegen 22 Uhr legte die MS Bijou du Rhône ab und wir fuhren an der beleuchteten Kulisse von Lyon auf die Saône einer erlebnisreichen Woche entgegen.

Die Fahrt auf der Saône war wunderschön, die Flussufer waren bis zum Wasser mit Bäumen und Sträuchern bewachsen und nur ab und an kam uns ein Schiff entgegen. Gegen 11 Uhr erreichten wir Charlon-sur-Saône und machten uns für unseren ersten Ausflug bereit. Unser Ziel war das Hotel Dieu in Beaune, ein ehemaliges Krankenhaus. Schon die Fahrt dorthin war traumhaft, fuhren wir doch durchs Weinanbaugebiet Burgund, in welchem hauptsächlich Pinot Noir und Chardonnay angebaut wird. Doch auch die kleinen Ortschaften, die wir passierten, waren malerisch mit den hübschen Häusern und kleinen Gassen. In Beaune angekommen parkte unser Bus vor der alten Stadtmauer. Zu Fuß machten wir uns auf den Weg zum beeindruckenden Hotel Dieu, welches im Jahre 1443 gegründet und bis 1971 als Hospital genutzt wurde. Heute wird ein Teil des Komplexes als Altersheim betrieben, während der Rest als Museum besichtigt werden kann. Empfehlenswert war hier die sehr gute Führung durchs Museum, welches uns vor allem mit den Krankensälen für Arm und Reich, der Apotheke und der Küche beeindruckt hat. Anschließend reichte die Zeit für einen kurzen Bummel durch den kleinen Ort Beaune bevor der Ausflugsbus uns gegen 17 Uhr wieder zum Schiff zurückbrachte.

Am nächsten Morgen legte unser Schiff in Macon an. Wir freuten uns auf unseren zweiten Ausflug: das Kloster Cluny. Durch eine leicht hügelige Landschaft, vorbei an der Burg Berzé Castle, die in Privatbesitz ist und als Weingut betrieben wird und an etlichen Weiden mit Charolais Rindern kamen wir zum Kloster Cluny. Auch heute noch steht man voller Staunen vor den Überresten der drei Jahrhunderte lang größten Kirche des Christentums (bis zum Bau des Petersdoms in Rom). Heute sind von der großen Anlage, aufgrund von Zerstörungen während der Religionskriege und der französischen Revolution, leider nur etwa 10 Prozent geblieben. Der Rest wurde als Steinbruch genutzt oder verkauft. Doch diese 10 Prozent sind absolut sehenswert und auch die Erklärungen unseres Reiseführers waren einsame Spitze und haben uns die Geschichte und das Leben der Mönche sehr gut vor Augen geführt.

Zurück auf dem Schiff ging unsere Fahrt langsam die Saône entlang Richtung Lyon. Unser nächster Stopp war Trevoux. Ein nettes kleines Städtchen, welches wir auf eigene Faust erkundet haben. Wenn man den etwas steilen Anstieg geschafft hat, wird man mit einem grandiosen Blick auf die Rhone belohnt. In Trevoux wurde im 18. Jh. von den Jesuiten das erste Lexikon in französischer Sprache herausgegeben. Am späten Abend fuhren wir wieder am beleuchteten Lyon vorbei, um auf die Rhône zu kommen.

Nach einer erholsamen Nacht waren wir schon gespannt auf unseren nächsten Ausflug. Das Schiff legte in Viviers an und wir machten von dort den Ausflug zur Ardeche Schlucht. Über Jahrtausende hat sich die Ardeche hier einen Weg durch die Berge gegraben und eine spektakuläre Landschaft hervorgebracht. Die Panoramastraße windet sich parallel zum Fluss durch die Landschaft. Immer wieder kann man spektakuläre Ausblicke genießen. Der Fluss ist ein Paradies für Kanu- und Kajakfahrer - das muss auch ein Erlebnis sein. Am Pont de l Arc, einer natürlichen Steinbrücke über den Fluss, endete unsere Fahrt durch die Schluchten der Ardeche. Was für eine Landschaft! Anschließend ging der Ausflug weiter zu einer Lavendelfarm - leider noch ohne den blühenden Lavendel. Nach einer Einführung in die unterschiedlichsten Lavendelprodukte und ihre Herstellung und einem kurzen Stopp im angeschlossenen Souvenir Shop traten wir den Rückweg zum Schiff an.

Wieder auf dem Schiff erwartete uns kurz nach dem Ablegen in Viviers eine besondere Passage: die Flussenge Defilé de Donzère. Hier hat sich die Rhone durch das Kalksteinplateau ihren Weg gegraben. Kurz hinter Viviers steht auf einem Hügel die Staue vom St. Michel. Er sollte den Schiffern an dieser früher gefährlichen Stelle Schutz gewähren. Beim Defilé de Donzère ist der Fluss nur 300 Meter breit. Die seit 1985 unter Denkmalschutz stehende Hängebrücke Pont du Robinet quert hier seit 1847 den Fluss.

Am nächsten Tag begrüßte uns nach einem schmackhaften Frühstück die südfranzösische Stadt Arles. Die Ursprünge dieser eindrucksvollen Stadt reichen zurück bis ins 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Doch die besten Zeitzeugen stammen aus der römischen Zeit. Wir machten uns in Eigenregie auf den Weg diese beeindruckenden Bauwerke zu bestaunen. Als erstes besuchten wir die Konstantin-Thermen, diese gehörten zu der Residenz, die Kaiser Konstantin sich in Arles bauen ließ. Danach ließen wir uns durch die Gassen treiben und am Rathaus angekommen, bestaunten wir das Cryptoportico, das Fundament für das Forum aus dem 1. Jahrhundert vor Chr. Heute stehen an der Stelle des Forums das Rathaus und die Jesuitenkirche. Das römische Theater von Arles entstand im 1. Jahrhundert circa 200 Jahre vor der Arena und bot 12000 Zuschauern Platz. Nach Ende des römischen Reiches benutzte man es als Steinbruch. Zum Glück wurden nicht alle Steine entfernt und so können heute hier wieder zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Danach ging es weiter zur Arena aus dem 1. Jahrhundert. Auch 2000 Jahre nach der Einweihung werden hier noch immer Spiele veranstaltet, heute zum Glück nicht mehr so blutige. Aber die Arena hat im Laufe der Jahrhunderte viele unterschiedliche Funktionen erfüllt. Bei Unruhen zogen sich die Bewohner Arles hierher zurück und später wurden nach und nach aus den Steinen der Arena 200 kleine Häuser gebaut, die man 1825 abriss. Heute gibt es hier wieder Stierkämpfe und andere Veranstaltungen. Danach schlenderten wir gemütlich durch die Gassen zurück zum Schiff und ließen den Tag mit einem Glas Wein auf dem Sonnendeck mit Blick auf die Stadt ausklingen.

Spät am Abend kamen wir in Avignon an und wurden für unser Aufbleiben mit einem Blick auf die beleuchtete Brücke von Avignon belohnt. Am nächsten Morgen stand ein Besuch des berühmten Papstpalasts auf unserem Programm, den wir wieder ein Eigenregie besichtigt haben. Die Karten hierzu ließen sich einfach online vorbestellen und so hatten wir Zeit den Palast mit seinen 15000 m² in Ruhe in unserem eigenen Tempo zu erkunden. Er ist die größte erhaltene gotische Burganlage und wurde ab 1335 gebaut und bereits nach einer kurzen Bauphase von weniger als 20 Jahren fertiggestellt. Praktischerweise bekommt man beim Eintritt ein Tablet gestellt, auf welchem man eine Nachbildung des Raumes sehen kann, um sich ein besseres Bild der ehemaligen Anlage zu machen. Heute gibt es in dem Palast keinerlei Einrichtung mehr. Die Besichtigung hat sich auf alle Fälle gelohnt, war aber auch etwas anstrengend, da es eine Menge Treppen im Palast gibt und ist somit nicht für jeden Gast geeignet. Auch ein Abstecher in den angeschlossenen Garten sollte man bei einem Besuch einplanen. Gleich neben dem Palast steht die Kirche Notre-Dame-des-Doms mit der viereinhalb Tonnen schweren Statue der Mutter Gottes aus vergoldetem Blei auf der Turmspitze. Wir spazierten durch den Park Rocher des Doms bis zur Hügelspitze, von wo wir einen fantastischen Blick auf den berühmten Pont St-Bénezet haben. Die Brücke wurde von der Gemeinschaft der Brückenbauer von Avignon ohne offizielle Unterstützung gebaut. Dreieinhalb Jahrhunderte stand die Brücke, wurde in Kriegen zerstört und von Hochwasser beschädigt, aber immer wieder aufgebaut. Erst im 17. Jahrhundert ließ der Eifer der Brückenbauer nach und so blieben nur die heute noch stehenden vier Bögen übrig. Doch gerade dieser Umstand machte aus der Brücke, die nirgendwo hinführt, wohl die berühmteste Brücke Europas. Getanzt, wie in dem Lied besungen, wurde auf der Brücke allerdings nie. Auch dieser schöne Tag ging viel zu schnell zu Ende und wir mussten wieder zum Schiff. Doch die anschließende Fahrt auf der Rhone zurück nach Lyon war auch großartig und erholsam. Vorbei an Hausbooten, kleinen Dörfern, der ehemaligen Sommerresidenz der Päpste in Chateauneuf-du-Pape gelangten wir wieder nach Lyon.

Ein kleiner Abschieds-Spaziergang durch Lyon führte uns noch zum Haus mit den „Fresque des Lyonnais“ den Fresken, die 1995 entstanden sind und welche sechs berühmte Lyoner abbilden. Danach hieß es leider „au revoir“ zur MS Bijou du Rhône, die uns mit ihrer familiären Atmosphäre, der überaus freundlichen Crew, dem guten Essen und auch unserer schönen Kabine den Abschied durchaus schwer gemacht hat.

 

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