Testbericht zur MS Deutschland Kreuzfahrt

Die MS Deutschland, Schottland, Grönland und Island, wer könnte bei so einer Tour widerstehen…

Am Sonntag, den 4.08.2019, startet diese Traumreise in Bremerhaven. Alle 4 Phönix Hochseeschiffe liegen an diesem Tag dort am Pier. Der Andrang im Cruise Terminal ist dementsprechend. Für so viele Menschen ist das Sitzplatzangebot nicht ausreichend, also haben es sich vor allem jüngere Menschen auf dem Fußboden bequem gemacht.

Endlich, um 15 Uhr, beginnt für die MS Deutschland das Einschiffen. Langsam schiebt sich die Reihe voran. Nach der Handgepäckkontrolle, die Koffer wurden vom Parkplatz gleich zum Schiff gebracht, gibt es noch eine Passkontrolle. Und dann stehen wir, mit einem Glas Sekt in der Hand, im Kaisersaal der MS Deutschland. Hier wird eingecheckt. Nach dem Genuss unseres Sektes gehen auch wir zum Einchecken. Alles geht sehr zügig: Reisedokumente abgeben, Foto für den Bordausweis machen, denselben in Empfang nehmen und dann wird man zur Kabine geleitet.

Auf der Kabine liegt das Tagesprogramm des 1. Tages schon bereit. Bis zur obligatorischen Sicherheitsübung bleibt gerade noch Zeit die Koffer auszupacken. Und dann ist es auch schon soweit, die MS Deutschland macht die Leinen los, die Traumschiffsmelodie erklingt und unsere große Fahrt beginnt. Langsam fahren wir an den anderen Phönix-Schiffen vorbei, jedes der Schiffe verabschiedet uns mit lautem Getute, von Land werden wir mit Böllerschüssen verabschiedet. Es ist irre. Dann kommt die Durchsage, dass von Hamburg ein Hubschrauber im Anflug ist, um alle vier Phönix-Schiffe für den neuen Katalog zu fotografieren. Als zweites Schiff macht die Amadea die Leinen los, dann folgt die Albatros und als letztes Schiff verlässt die Artania Bremerhaven. Ganz langsam fahren die 4 Schiffe die Weser in Richtung Nordsee, dann hört man auch schon den Hubschrauber. Es sieht von Bord des ersten Schiffes schon echt super aus, wie die vier Schiffe im Fächer oder hintereinander die Weser entlangfahren. Vom Hubschrauber muss es grandios aussehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit und bestimmt ganz vielen Bildern dreht der Hubschrauber ab. Jetzt nehmen die vier Phönix Schiffe Fahrt auf und auf der Nordsee trennen sich dann die Wege.

Und wir machen uns auf, das Schiff zu erkunden. Auf Deck 9 kann man wunderbar einmal ganz herumgehen. Vorne befindet sich die Lido-Terrasse, hier kann man lesen (es liegen etliche Bildbände aus) oder auch mit den bordeigenen Spielen sich die Zeit vertreiben oder natürlich einfach nur bei einem Kaffee oder Cocktail den Ausblick genießen. In der Mitte befindet sich auf diesem Deck der Swimmingpool und die Poolbar. Auch hier kann man, wie eigentlich überall auf Deck 9, wenn nötig in Decken eingewickelt, einen Seetag genießen. Achtern befindet sich das Lido-Restaurant, ein Buffet Restaurant, mit tollem Service und zu jeder Mahlzeit leckeren Gerichten. Bei schönem Wetter kann man die Speisen auch draußen genießen. Achtern kann man draußen über eine Treppe auf Deck 8 gelangen. Hier liegt dann eine Sonnenterrasse und gleich anschließend ist der Salon Adlon, so heißt die Bibliothek und der Internetraum der MS Deutschland. Im Adlon kann man wunderbar die Zeit mit Lesen verbringen, es ist ganz ruhig dort und in den Bücherschränken befinden sich viele unterschiedliche Lesestoffe. Am vorderen Treppenhaus befindet sich das Bordkino, wo jeden Tag ein anderer Film vorgeführt wurde, auch Lektorate oder Lesungen fanden hier statt. Das Deck 7 erreicht man ebenfalls über eine Treppe achtern, auch auf Deck 7 befindet sich hinten eine Sonnenterrasse ebenfalls mit bequemen Liegen. Im Anschluss an die Sonnenterrasse ist die Bar zum Alten Fritz, natürlich mit einer Büste des preußischen Königs. Hier kann man rauchen, sowohl drinnen als auch auf der Sonnenterrasse. Und wenn man möchte, wird man hier den ganzen Tag über mit Getränken und kleinen Snacks versorgt. Auf Deck 7 kann man bis zum vorderen Treppenhaus draußen entlang gehen. Auf Steuerbord und Backbord befinden sich hier Shuffleboardfelder. Im Innenbereich befindet sich das Restaurant „Vier Jahreszeiten“, ein Spezialitätenrestaurant, wo man ohne Aufpreis sehr lecker speisen kann. Man muss es einfach ausprobieren, der Service und das Menü sind super, und die Einrichtung kann mit jedem 5-Sterne Restaurant mithalten. Gleich im Anschluss befindet sich das Kanzlerzimmer, so benannt nach den Fotos aller Kanzler der Bundesrepublik Deutschland an den Wänden. Den Raum kann man für bestimmte Events reservieren. Geht man weiter nach vorne gelangt man zu den Kolonnaden mit dem Friseur, der Boutique, dem Juwelier und dem Fotoshop. Im Bug befindet sich die Empore des Kaisersaals. Auf Deck 6 ist vorne der Hauptraum des Kaisersaals, hier finden alle wichtigen Events statt: auf dieser Reise Lektorate an den Seetagen, besondere Events, wie z.B. das Wiener Kaffee, hierfür wurden alle Tische eingedeckt und ein großes Kuchenbuffet aufgebaut, und natürlich Theateraufführungen am Abend. Der Saal entspricht einem Theatersaal der zwanziger Jahre, mit bequemen Sitzgelegenheiten um kleine Glastische herum. Nach dem Theaterbesuch konnte man dann vor dem Kaisersaal noch einen Snack zu sich nehmen. Dort wurde von den Köchen noch einmal ordentlich aufgetischt, über Suppe, Austern, Käse, Brot, Obst und Torte. Es sah jeden Tag sehr lecker aus. Ebenfalls auf Deck 6 befindet sich die Bar „Lilli Marleen“, wo man jeden Abend bei flotter Musik, vorgetragen von einem Gesangsduo, das Tanzbein schwingen konnte. In einer separaten Ecke der Bar erinnert ein großes Bild an Herrn Deilmann, dem Erbauer und langjährigen Eigner der Deutschland. Neben etlichen Bildern zur Geschichte und den Fahrten der MS Deutschland steht hier auch eine Büste von Herrn Gorbatschow. An das hintere Treppenhaus anschließend liegt das Hauptrestaurant „Berlin“, hier wird jeden Morgen das Frühstück in Buffetform serviert, mittags kann man den Lunch genießen und abends wird in zwei Tischzeiten das Dinner serviert. Morgens und mittags hat man freie Platzwahl, abends hat man seinen festen Platz. Achtern und nur von Deck 7 zu erreichen, befindet sich das Fitnesscenter und die Sauna. Auf Deck 5 befindet sich die Rezeption, hier bekommt man auch Tabletten gegen Seekrankheit. Und auf Deck 3 liegt das Hospital, die Krankenstation, ein Beautysalon und ein Swimmingpool.

Nachdem wir uns alles angeschaut haben, müssen wir dringend erst einmal einen Cocktail trinken. Also geht es wieder auf Deck 9 in die Lido Terrasse. Hier kann man bei leiser Klaviermusik in den bequemen Korbsesseln die Fahrt so richtig genießen. Die übrige Einrichtung ist in weiß gehalten, ebenso wie die Decke. Das gibt dem Raum eine helle, gemütliche Atmosphäre. An den Stil eines Grand Hotels der 20erJahre erinnern die Skulpturen und Büsten sowie die Pflanzen, die im Raum verteilt sind. Hier sind wir fast jeden Abend eingekehrt, weil es uns am Besten gefallen hat. Die Bedienung war super, schon am zweiten Tag wusste sie unsere Kabinennummer, und es war hier eigentlich immer schön ruhig.

Das Essen war zu jeder Mahlzeit und in allen Restaurants einfach super und auch die Bedienung war sehr aufmerksam, schnell und sehr freundlich. Im Buffetrestaurant brauchte man sich z.B. nie seinen Kaffee oder Tee selber holen, die Kellner kamen immer mit einer Kanne herum und schenkten nach. Auch die am Buffet gefüllten Teller wurden sehr häufig vom Kellner abgenommen und zum Tisch gebracht. Egal wo wir gegessen haben, es entsprach immer dem Restaurant eines 5-Sterne Hotels, sowohl von der Qualität und Vielfalt der Speisen als auch vom Service.

Die Aktivitäten an Seetagen an Bord waren sehr gut durchdacht, sodass für jeden etwas dabei war. Man konnte an Sportaktivitäten, Lesungen, Lektoraten, Tanzkursen, Verkostungen teilnehmen. Außerdem gab es an Seetagen zur Mittagszeit immer etwas ganz besonderes, wie z.B. Matjesbuffet oder bayrisches Buffet.

Auch die Lektorate waren eigentlich immer super, man wurde gut auf die einzelnen Häfen vorbereitet.

Ich könnte noch ewig weiter schwärmen, uns hat die Deutschland wirklich überzeugt, durch ihre Größe und den tollen Service.

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