Wenn die Ziele einfach zu beliebt werden – Maßnahmen von Kreuzfahrt Häfen

Von Kreuzfahrtexperte, 04.06.2019

Bevor die Gerüchte überhand nehmen, wollen wir hier kurz über Hintergründe und Maßnahmen informieren, die einige Häfen einführen, um Touristenströme bewältigen zu können.

Reisen generell und auch Kreuzfahrten werden immer beliebter. Die daraus in manchem Hafen resultierende Touristenflut spült viel Geld in die Kassen, zum Beispiel durch Getränke, Eintrittsgelder oder Souvenirs, so dass Arbeitsplätze geschaffen und Geld in Projekte vor Ort gesteckt werden können. Venedig hat 2012 ausgerechnet, dass der Einzelhandel pro Tag und Kreuzfahrttourist 78 € eingenommen hat, hinzu kommen gegebenenfalls Hoteleinnahmen aufgrund von Verlängerungen. In Tallinn wurden 2018 durch die Kreuzfahrtbranche von 654000 Passagieren 50 Millionen € ausgegeben und hunderte Jobs wie Fremdenführer und Busfahrer geschaffen. Trotzdem beurteilen die Einwohner reicherer Städte wie zum Beispiel von Venedig und Barcelona Kreuzfahrt Touristen eher negativ, obwohl gerade einmal 5 beziehungsweise 8 % der Touristen mit Kreuzfahrtschiffen kommen. Ärmere und strukturschwächere Städte und Regionen wie Genua oder die Orkney-Inseln begrüßen sie dagegen. Denn natürlich gibt es auch Nachteile. Manche Städte sind so überfüllt, dass Straßen verstopft sind, Sehenswürdigkeiten nicht mehr von allen besucht und Sauberkeit und Sicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht mehr garantiert werden können. Städte und Regionen überall auf der Welt reagieren unterschiedlich auf diese Herausforderungen. Eine geradezu klassische Maßnahme ist die Kurtaxe, eine Tourismusabgabe, die zum Beispiel in Deutschland in Ferienorten von Gästen verlangt wird. In unserem Kreuzfahrt-Blog wollen wir aber näher auf die Häfen Venedig, Amsterdam, Dubrovnik und Bergen eingehen, die seit neuestem ebenfalls mit verschiedenen Maßnahmen gegen die Touristen-Flut angehen.

Eine Maßnahme ist, Eintrittsgebühren für Tagestouristen zu verlangen. Diesen Weg gehen Venedig und Amsterdam. Venedig kostet für alle Tagesgäste ab Mai 2019 3 Euro, ab 2020 werden mindestens 6 Euro, 8 Euro in der Hochsaison und 10 Euro an besonderen Feiertagen fällig. Kinder unter 6 Jahren, im Zentrum arbeitende Personen, Behinderte und Verwandte von Einheimischen kommen weiter kostenlos nach Venedig. Mit der Gebühr sollen die Kosten für Sauberkeit, Abfallentsorgung und Sicherheit finanziert sowie vor allem die historischen Häuser erhalten werden. In Amsterdam hingegen wird ab Januar 2018 die Eintrittsgebühr von 8 Euro ausschließlich von Kreuzfahrt Passagieren verlangt. Die Gebühr gilt sowohl für Hochseekreuzfahrt- wie auch für Flusskreuzfahrtschiffe, es sei denn sie beginnen oder beenden ihre Kreuzfahrt in Amsterdam. Aus diesem Grunde hat sich der Weltverband der Kreuzfahrtindustrie beschwert und mehrere Reedereien – zur Zeit AIDA Cruises, Costa Kreuzfahrten, MSC Kreuzfahrten, Cruise & Maritime Voyages (unter anderem MS Astor und MS Columbus) sowie ab 2020 P&O Cruises und Cunard – laufen stattdessen Rotterdam an, von wo aus es nur eine kurze Busreise nach Amsterdam und der Besuch der Metropole weiter kostenlos ist.

Unklar ist unter Experten, ob wirklich Touristen wegbleiben – und Einkünfte verloren gehen – oder ob die Gebühren gezahlt werden und man so zwar mehr Geld zur Verfügung, das Problem aber nicht gelöst hat.

Bergen und Dubrovnik gehen darum einen anderen Weg, um wirklich die Massen an Kreuzfahrt-Touristen einzudämmen und haben ab diesem Jahr die Zahl der Anläufe von Kreuzfahrtschiffen begrenzt. In Bergen sind 2018 die Anläufe von Kreuzfahrtschiffen um 31 Schiffe auf 342 gestiegen. Ab 2019 erlaubt Bergen nun nur noch drei Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt höchstens 8000 Passagieren pro Tag. Noch drastischer haben sich die Touristenzahlen in Dubrovnik entwickelt. 2017 kamen auf 538 Kreuzfahrtschiffen insgesamt 742000 Passagiere in die Stadt, so dass sowohl die nur gerade 800 Meter lange Altstadt als auch die historische Stadtmauer hoffnungslos überfüllt waren und der Titel als UNESCO-Weltkulturerbe gefährdet war. Aus diesem Grunde dürfen in Dubrovnik schon seit 2018 nur noch maximal zwei und nicht mehr bis zu zehn Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig im Hafen anlegen und nur noch rund maximal 5000 Passagiere am Tag die Stadt besuchen.

Diese Maßnahmen sind sicherlich nachvollziehbar, dienen dem Erhalt von Natur und Kultur und verhindern keine wunderschönen Schiffsreisen in wunderschöne Häfen. Damit das auch so bleibt und Kreuzfahrt Touristen weiter gern gesehen sind, stellen wir Ihnen demnächst in einem Blogbeitrag einige Tipps der Tourismusbranche vor.

Bitte beachten Sie: die hier genannten Gebühren und aufgezählten Häfen stellen den aktuellen Stand (Mai 2019) dar und es kann hier natürlich jederzeit zu Änderungen kommen.

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