Wie wird eigentlich ein Kreuzfahrtschiff gebaut?

Von Kreuzfahrtexperte, 28.08.2018

Ob Frachter, Segelschiff oder eben Kreuzfahrtschiffe – interessant ist der Bau immer, teilweise auch ähnlich. Hier wollen wir aber nur Wissenslücken bei „unseren schwimmenden Hotels“ schließen…

Von 2017 bis 2025 entstehen 75 neue Kreuzfahrtschiffe mit einem Auftragsvolumen in Höhe von 47,6 Mrd. Dollar. Der Bau von Kreuzfahrtschiffen wird von drei großen Werften in Europa dominiert, von denen die Meyer Werft, die zur Zeit Verträge für 17 Neubauten hat, in Papenburg eine ist. Da wir dort schon einmal an einer Werftbesichtigung teilgenommen haben, beziehen wir uns bei Details auf den dortigen Produktionsbetrieb.

Drei bis vier Jahre vor Indienststellung eines Schiffes beginnen in der Regel erste Überlegungen bei den Reedereien. Zunächst geht es um Zielgruppen, Positionierung im Luxus-, Premium- oder im Massenmarkt, ob bestehende Schiffe weiter- oder eine neue Baureihe entwickelt wird und dann um die Suche nach der passenden Werft. Mit dieser werden anschließend die Pläne konkretisiert und in Zusammenarbeit mit freien Architekten und Mitarbeitern der Werft detaillierte Grundrisse erstellt. Schon jetzt ist also klar, wie viele Restaurants es gibt, wie groß der Saunabereich ist und was „hardwaremäßig“ im Entertainmentsegment geboten wird.

Nach ein bis eineinhalb Jahren Entwicklungszeit wird in einer kleinen Zeremonie das erste Stück Stahl geschnitten und das Kreuzfahrtschiff entsteht in den nächsten rund eineinhalb Jahren im Blockbauprinzip. Bei diesem entstehen zuerst auf maximal 30 mal 30 Meter großen, aus kleineren Elementen geschweißten Stahlplatten deckenhohe sogenannte Sektionen mit Wänden, Rohrleitungen, Kabelkanälen und Klimaschächten. Die Sektionen entstehen übrigens auf dem Kopf, damit die Werftarbeiter nicht über Kopf arbeiten müssen. Acht bis zwölf Sektionen ergeben einen Block; je nach Größe des Kreuzfahrtschiffes besteht es aus rund 70, mehreren 100 Tonnen schweren Blöcken. Sind die meisten Blöcke fertig gestellt, werden die einzelnen Blöcke im Trockendock mithilfe eines riesigen Krans auf dem Kiel zusammengefügt. Bei dem ersten Block gibt es eine zweite wichtige Zeremonie: die Kiellegung, bei der traditionell einige Münzen als Glücksbringer zwischen Schiff und Hebevorrichtung gelegt werden. Während im Trockendock das Schiff zusammengeschweißt wird, was ungefähr ein Jahr dauert, werden zeitgleich daneben weitere Blöcke erstellt beziehungsweise weiter ausgebaut und lackiert.

Die Meyer Werft besitzt das größte überdachte Schiffsbaudock der Welt, weshalb parallel an zwei großen Kreuzfahrtschiffen gebaut werden kann. Während im hinteren Bereich der Halle an einem Schiff in voller Länge gebaut wird, werden im vorderen Bereich nacheinander zwei bis zu 120 Meter lange Schwimmteile eines zweiten Schiffes fertig gestellt. Im besten Fall sind die beiden Schwimmteile und das ganze Schiff zeitgleich fertig, so dass nach dem Ausdocken des Kreuzfahrtschiffes die Schwimmteile in den nun freien hinteren Bereich des Baudocks kommen und dort zusammengeschweißt werden können, während im vorderen Bereich Arbeiten am wiederum nächsten Schiff starten.

Parallel zum Zusammensetzen der Blöcke geht der Innenausbau voran. Neben Bars, Restaurants und so weiter natürlich auch der der Kabinen, die komplett extern von Zulieferfirmen erstellt werden. Die fertigen Kabinen samt Möbelstücken und Bad werden dann mit dem Kran an Bord auf das richtige Deck gehoben, von außen ins Schiffsinnere geschoben und montiert.

Wenn alle Blöcke zusammengeschweißt sind, sind gut 70 Prozent der Arbeiten erledigt, und das Schiff ist schwimmfähig. Mit einer Zeremonie wird das Trockendock geflutet, was 12 Stunden dauern kann, und das Kreuzfahrtschiff schwimmt auf. Anschließend wird es von Schleppern an den Ausrüstungspier gezogen.

Am Ausrüstungspier wird an der Innenausstattung des Kreuzfahrtschiffes gearbeitet. Die Wände werden gestaltet, Teppiche verlegt und zum Beispiel Geschirr und Dekorationen in das Schiff gebracht. Übrigens kommt bis zu drei Viertel des Wertes eines Kreuzfahrtschiffes von den Zulieferern der Werft.

Ist das Kreuzfahrtschiff fertig, werden verschiedene Probefahrten durchgeführt, bei denen Funktionsweise, Technik und Sicherheit überprüft werden. Zu diesem Zeitpunkt trägt noch die Werft die gesamte Verantwortung an dem Kreuzfahrtschiff; auch wenn der spätere Kapitän und Teile der Crew bei Testfahrten an Bord sind, sind sie quasi nur Gäste. Jetzt stehen noch zwei weitere Feiern an: die Übergabe des Kreuzfahrtschiffes – und der Verantwortung - an die Reederei, bei der die Flagge der Werft eingeholt und die der Reederei gehisst wird, und, meist nach Einführungsfahrten, bei denen die Crew das Schiff kennenlernen kann, die Taufe des Schiffes rund einen Monat später.

Nach diesem – eher allgemeinen – Überblick über den Bau eines Kreuzfahrtschiffes haben Sie vielleicht viele Fragen, dann melden Sie sich gerne, Lust, die Meyer Werft zu besichtigen, dann lesen Sie doch schon mal unseren Blogbeitrag über unseren Besuch, oder wollen am liebsten sofort irgendwo an Bord, dann stöbern Sie gerne…

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